Auswahlverfahren für geologische Tiefenlager: Plattform Wellenberg nimmt Stellung

Bern, 11.11.2015 - Ende Januar 2015 gab das Bundesamt für Energie (BFE) bekannt, dass die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) die Standortgebiete Jura Ost und Zürich Nordost für die voraussichtlich 2018 beginnende dritte Etappe der Standortsuche für geologische Tiefenlager zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle vertieft untersuchen will. Der Vorschlag der Nagra wird seither von den Bundesbehörden und weiteren Expertengremien überprüft und wurde den Standortkantonen und -regionen zur Stellungnahme unterbreitet. Heute Abend hat die Plattform Wellenberg ihre Stellungnahme verabschiedet.

Die in den Stellungnahmen zu betrachtenden Punkte wurden im Vorfeld zwischen BFE und den Regionalkonferenzen vereinbart. Die Regionalkonferenzen sollen insbesondere die Nachvollziehbarkeit des Nagra-Vorschlags sowie den bisherigen Verlauf des Standortauswahlverfahrens bewerten.

Mit der heutigen Stellungnahme aus Wellenberg liegen vier von sechs Stellungnahmen der Standortregionen vor (Jura Ost, Jura-Südfuss, Südranden, Wellenberg). Die Standortregionen Nördlich Lägern und Zürich Nordost werden ihre Stellungnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den kommenden Monaten verabschieden.

Weiteres Vorgehen

Der Vorschlag der Nagra wird derzeit vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI und der Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) sowie von weiteren Bundes- und Kantonsstellen überprüft. Basierend auf der behördlichen Überprüfung sowie den Stellungnahmen des Ausschusses der Kantone und der Regionalkonferenzen nimmt das BFE eine Gesamtbeurteilung des Vorschlags vor. Im Jahr 2017 werden sämtliche Berichte, Gutachten und Stellungnahmen in eine dreimonatige öffentliche Anhörung geschickt. Der Bundesrat wird unter Kenntnis aller relevanten Fakten voraussichtlich 2018 über den Vorschlag der Nagra und den Abschluss von Etappe 2 des Verfahrens entscheiden.

Die Plattform Wellenberg ist das partizipative Gremium der Standortregion Wellenberg im Auswahlverfahren für geologische Tiefenlager. Sie wurde am 16. August 2012 gegründet und besteht aus rund 30 Mitgliedern aus den Kantonen Nid- und Obwalden (Behördenmitglieder, Interessensvertretungen, Einzelpersonen). Seit ihrer Gründung hat die Plattform Wellenberg 8 Koordinationssitzungen abgehalten und sich unter anderem mit den möglichen Standorten für die Oberflächenanlage, mit den Auswirkungen eines Tiefenlagers auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft sowie mit sicherheitstechnischen Fragestellungen auseinandergesetzt.


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 058 462 56 75 / 079 763 86 11
Kurt Margadant, Geschäftsführer «Plattform Wellenberg», 079 359 16 29



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