Vergleichsstudie: Sind Schweizer Stromlieferanten fit für die Energiezukunft?

Bern, 17.11.2015 - Wie gut sind die schweizerischen Stromlieferanten darauf vorbereitet, den Anteil an erneuerbaren Energie zu erhöhen und die Energieeffizienz zu steigern? Antworten darauf liefert eine vom Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegebene Studie, welche Strategien, Produkte und Dienstleistungen der schweizerischen Stromversorger in einem so genannten Benchmarking vergleicht. 62 Unternehmen haben an dieser nach 2014 zum zweiten Mal durchgeführten Vergleichsstudie teilgenommen.

Ziel des freiwilligen Benchmarkings ist es, Transparenz zu schaffen. Die teilnehmenden Stromlieferanten sollen aussagekräftige Vergleiche mit ihren Mitbewerbern erhalten sowie Stromkonsument/innen über die Leistungen der Stromlieferanten im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz informiert werden.

Im Benchmarking wurden sieben Handlungsfelder beurteilt: 1. Unternehmensstrategie; 2. Vorbildwirkung; 3. Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen; 4. Gewässerschutz, 5. Lieferung, 6. Energiedienstleistungen, 7. Förderprogramme und tarifliche Massnahmen.

Am Benchmarking 2014/15 haben 62 Stromlieferanten teilgenommen. Darunter befinden sich grosse und kleine Unternehmen sowie lokal, regional und kantonal tätige Stromversorger in der deutschen und französischen Schweiz sowie im Tessin. Zusammen decken sie rund 58% des Schweizer Stromabsatzes ab (gegenüber 40% im ersten Benchmarking 2013/14). Die Ergebnisse zeigen, dass - wie bereits im ersten Benchmarking - beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Stromlieferanten bestehen.

Zwei der Stromlieferanten erfüllen mehr als 80% der Zielsetzungen. Die Mehrheit der Stromlieferanten erfüllt die Zielsetzungen zu 35-65%, der Durchschnitt liegt bei 49%. Elf Stromlieferanten schaffen zur Zeit weniger als 30% der Zielsetzungen in den sieben Handlungsfeldern.

Auffallend ist, dass die grossen Stromlieferanten mit 59% im Durchschnitt die Ziele deutlich besser erfüllen als die kleinen Stromlieferanten, die durchschnittlich nur 37% der Ziele erreichen. Grössere Unterschiede bestehen insbesondere in den Handlungsfeldern Unternehmensstrategie, Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, Energiedienstleistungen sowie Förderprogramme und tarifliche Massnahmen.

Im Vergleich zum Benchmarking 2013/14 fällt die Zielerreichung insgesamt tiefer aus. Dies liegt hauptsächlich daran, dass in der aktuellen Studie deutlich mehr kleine Stromlieferanten am Benchmarking teilgenommen haben.

Mit der Durchführung der Benchmarking-Studie 2014/15 hat das BFE die Arbeitsgemeinschaft INFRAS/Brandes Energie beauftragt.


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Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 058 462 56 75 / 079 763 86 11



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