Schweiz zufrieden nach Abschluss der 105. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf

Bern, 10.06.2016 - Die Schweiz hat an der 105. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz (IAK) teilgenommen, die vom 30. Mai bis 11. Juni 2016 in Genf stattfand. Sie zieht eine positive Bilanz der Konferenz, an deren Eröffnung auch Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann anwesend war, und ist mit den erzielten Resultaten zur Förderung von menschenwürdiger Arbeit und der sozialen Dimension der Globalisierung zufrieden.

Als Ehrengast bei der Eröffnungszeremonie der IAK am 30. Mai 2016 hat Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann mit dem Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) Guy Ryder ein Abkommen unterzeichnet, das die Kooperation zwischen der Schweiz und der IAO im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit festigen soll. Die Schweiz unterstützt Projekte der IAO zur Förderung der wirtschaftlichen Produktivität und zur Gewährleistung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen für Migrantinnen und Migranten in den Entwicklungs- und Schwellenländern. In seiner Rede vor dem Plenum der IAK rief der Bundespräsident die tripartiten Akteure der IAO (Regierungen, Arbeitgeber, Arbeitnehmende) dazu auf, die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen anzugehen und sich für Rahmenbedingungen einzusetzen, die die Schaffung von menschenwürdigen Arbeitsplätzen begünstigen.

Einer der Höhepunkte der diesjährigen Konferenz war die Diskussion über die Förderung von menschenwürdiger Arbeit in den globalen Lieferketten. Diese umfassen sämtliche Organisationen, die an der Herstellung von Produkten oder der Erbringung von Dienstleistungen beteiligt sind, von den Zulieferern bis zu den Endkundinnen und ‑kunden. Die Lieferketten können zu einer nachhaltigen Entwicklung, einem inklusiven Wirtschaftswachstum, zur Beschäftigung und zu einer menschenwürdigen Arbeit für alle beitragen. Angesichts der positiven Wirkung ihrer Projekte der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit auf das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und die Arbeitsbedingungen in den Partnerländern ist die Schweiz der Ansicht, dass die IAO ihre Expertise bezüglich der Anzahl und Qualität der in den globalen Lieferketten geschaffenen Arbeitsplätze vertiefen muss.

Die Bestrebungen der IAO zur Ausarbeitung einer aktualisierten Norm für menschenwürdige Arbeit zur Förderung von Frieden, Sicherheit und Katastrophenresilienz müssen auch nächstes Jahr weiter unterstützt werden. Die IAO muss in der Lage sein, auch angesichts neuer Formen von Krisen auf der Welt menschenwürdige Arbeit und Beschäftigung zu fördern.

Die Schweiz begrüsst das verstärkte Engagement der IAO zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit durch die Umsetzung der folgenden vier Ziele: der Beschäftigung, des sozialen Schutzes, des sozialen Dialogs sowie der grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, wobei die Beschäftigung und die menschenwürdige Arbeit im Zentrum der Sozial- und Wirtschaftspolitik stehen sollen. Die erneute Bekräftigung der IAO-Erklärung von 2008 unterstreicht in diesem Sinne das Mandat und Vorgehen der IAO zur Förderung menschenwürdiger Arbeit, um im Rahmen der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung die soziale Dimension der Globalisierung sicherzustellen.

Schliesslich hat die Schweiz Verbesserungen am Seearbeitsübereinkommen unterstützt. Diese betreffen die Bestimmungen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie zum Seearbeitszeugnis und zur Seearbeits-Konformitätserklärung.

Die Regierungsdelegation wurde von Boris Zürcher, Staatssekretär und Leiter der Direktion für Arbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, angeführt. Die Delegation der Arbeitgeber wurde von Blaise Matthey, Generaldirektor der Fédération des Entreprises Romandes, Genf, geleitet und jene der Arbeitnehmenden von Luca Cirigliano, Zentralsekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Bern.


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Jean-Jacques Elmiger, SECO, Direktion für Arbeit
Internationale Arbeitsfragen, Tel. +41 58 462 28 87


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