Neue Impulse für eine nachhaltige Entwicklung

Ittigen, 17.06.2016 - Mit der erneuerten Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016 – 2019 will der Bundesrat die bisherigen Anstrengungen für eine umfassende Nachhaltigkeitspolitik weiter vertiefen. Gleichzeitig leistet die Strategie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die die Weltgemeinschaft letztes Jahr verabschiedet hat. In der neuen Ausgabe des «Forums Raumentwicklung» zeigt die Fachbehörde des Bundes für nachhaltige Entwicklung, das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), wie diese Herausforderungen innen- und aussenpolitisch angegangen werden.

Zum Jahrtausendwechsel hatte sich die Weltgemeinschaft zur Erfüllung der Millenniumsentwicklungsziele (MDG) verpflichtet. Die Erfolge sind beachtlich: Gegenüber 1990 ist der Anteil extrem armer Menschen von rund der Hälfte der Bevölkerung der Entwicklungsländer auf noch einen Sechstel gesunken. Mehr als zwei Milliarden Menschen haben seit 2000 Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Und dank Massnahmen gegen Malaria konnten mehr als sechs Millionen Leben gerettet werden. Trotz einiger positiver Entwicklungen bleibt aber noch viel zu tun, beispielsweise im Bereich des nach wie vor sehr grossen internationalen Ressourcen- und Energieverbrauchs oder der Gleichstellung der Geschlechter.

Im September 2015 wurde deshalb auf globaler Ebene die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDG) verabschiedet. Dabei wurden die bisherigen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsagenden zusammengelegt. Kurz darauf beschloss der Bundesrat Anfang 2016 seine Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016 – 2019. Das neue Heft «Forum Raumentwicklung» des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) zeigt auf, was die Schweiz im Rahmen dieser Strategie tun will, um die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele im In- und Ausland zu unterstützen.

Wie wichtig die Rolle der Schweiz im internationalen Kontext ist, zeigt das Interview mit Achim Steiner, dem scheidenden Exekutivdirektor des UNO-Umweltprogramms UNEP. Zentral sei, das globale Finanzsystem nachhaltiger auszurichten. Die Schweiz könne sich dabei als Kompetenzzentrum für Green Finance profilieren. Steiner ist optimistisch, dass die Agenda 2030 Erfolge zeitigen wird, wobei der Wirtschaft beim Stemmen der enormen Summen eine Schlüsselrolle zukomme.

In der föderalistischen Schweiz sind die Staatsebenen der Kantone und Gemeinden sehr bedeutend – sowohl wenn es um die Umsetzung der globalen als auch der in der Schweiz angestrebten nachhaltigen Entwicklung geht. So richtet etwa der Regierungsrat von Basel-Stadt seine politische Planung stärker auf eine nachhaltige Entwicklung aus, wobei er sich auf einen entsprechenden Artikel in der Kantonsverfassung stützen kann. Damit trägt Basel-Stadt zur Erfüllung einer Vielzahl der Ziele der Agenda 2030 bei. Eine Umfrage bei fünf weiteren Kantonen zeigt, dass sie sehr unterschiedliche, aber vielversprechende Wege einschlagen.

Städte und Gemeinden sind häufig gewichtige Besitzer von Liegenschaften. Um die Bewirtschaftung der eigenen Gebäude nachhaltig auszurichten, wendet die Stadt Bern seit einigen Jahren ein entsprechendes Instrument an. Dieses hilft auch, sich bei der Nachhaltigkeitsanalyse von anstehenden Sanierungen auf die Schwachstellen eines Projekts zu konzentrieren. Auf diese Weise können Erneuerungen effizient und kostengünstig optimiert werden.

Neben dem öffentlichen Sektor ist das Engagement der Privatwirtschaft unabdingbar, wenn es um die praktische Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele geht. Die Reportage aus einer innovativen Druckerei zeigt, wie sich erfolgreich neue Wege beschreiten lassen. Dadurch können Betriebsabläufe so angepasst werden, dass sie der nachhaltigen Entwicklung besser Rechnung tragen.

Ein Blick ins Ausland schliesslich beweist, wie unterschiedlich die global verabschiedete Agenda 2030 auf der nationalen Ebene umgesetzt werden kann. So hat sich etwa Finnland einem Bottom-up-Ansatz verschrieben: Das Engagement der Zivilgesellschaft für die nachhaltige Entwicklung ist eine soziale Innovation Finnlands, um die Agenda 2030 in Gesellschaft, Verwaltung und Politik zu verankern. Ziel ist es, Massnahmen zur nachhaltigen Entwicklung einfach, wirkungsvoll und umfassend ins alltägliche Handeln einfliessen zu lassen.

Forum Raumentwicklung Nr. 1/16 «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016 – 2019. Ein Beitrag zur Umsetzung der neuen Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung» kann schriftlich beim BBL, 3003 Bern zum Preis von Fr. 10.25 inkl. MwSt (Jahresabonnement: Fr. 30.70 inkl. MwSt) bestellt werden. Das Heft steht unter www.are.admin.ch auch im pdf-Format zur Verfügung. Abdruck einzelner Artikel mit Quellenangabe erwünscht.


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