UVEK-Vorsteher Leuenberger traf Italiens Industrieminister Marzano zu Informationsaustausch

Bern, 22.03.2005 - Bundesrat Moritz Leuenberger und der italienische Industrie- und Handelsminister Antonio Marzano haben am Dienstag in Bern Fragen der grenzüberschreitenden Gas- und Stromversorgung besprochen. Geeinigt haben sich beide Länder auf eine Übergangslösung zur Anerkennung von Elektrizität aus erneuerbaren Quellen. Marzano informierte über neue Möglichkeiten der Versorgung mit Öl und Gas.

Die Schweiz und Italien haben eine Übergangslösung betreffend Export von Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen vereinbart. Rückwirkend per Ende 2004 anerkennt Italien die Angaben des schweizerischen Übertragungsnetzbetreibers über die Menge des aus erneuerbaren Quellen stammenden und nach Italien exportierten Stroms. Davon profitiert die inländische Stromproduktionsbranche. Marzano äusserte jedoch den Wunsch, dass die Schweiz so schnell wie möglich eine Strommarktordnung erlässt, die mit derjenigen der EU kompatibel ist.

Ein weiteres Gesprächsthema war die Gewährleistung der Versorgungssicherheit, die beiden Ländern ein zentrales Anliegen ist. Italien möchte seine Stromimporte aus Europa erhöhen. Die Schweiz liegt im Zentrum des europäischen Stromtransitnetzes. Die beiden Minister äusserten ihr Interesse an der Einsetzung einer Expertengruppe, welche Vorschläge zur Verbesserung der Infrastruktur für die Stromtransporte unterbreitet. Marzano schlug Leuenberger zudem regelmässige, mindestens einmal jährlich stattfindende Ministertreffen vor, um gemeinsame energiepolitische Fragen zu besprechen.

Marzano informierte Leuenberger im weiteren über neue Möglichkeiten zur Versorgung der Schweiz mit Öl und Gas. Einerseits handelt es sich um die geplante Ölleitung Kaukasus-Balkan-Italien-Bodensee ; andererseits um den Bezug von Erdgas ab italienischen Häfen. Die Schweiz bezieht derzeit Gas vor allem aus Deutschland und Frankreich, Erdöl über Pipelines (44%), den Rhein (33%), die Bahn (15%) und die Strasse (8%) vor allem aus Afrika und Fertigprodukte zu beinahe 100 Prozent aus der EU. Der UVEK-Vorsteher wies darauf hin, der Betrieb und die Entwicklung der Energietransportinfrastruktur sei Sache der Wirtschaft. Er sicherte Marzano zu, das UVEK werde Öl- und Gaswirtschaft über die italienischen Angebote zur Diversifizierung der Versorgung informieren.





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