Settop-Boxen für Digital-TV: Branche will Stromverbrauch senken

Bern, 29.09.2006 - Digitales Fernsehen wird den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in den nächsten Jahren nicht nur eine grosse Anzahl von Programmen in brillanter Bild- und Tonqualität bescheren, sondern auch einen höheren Stromverbrauch. Grund sind die für den digitalen Empfang notwendigen Settop-Boxen. Sie könnten den jährlichen Schweizer Stromverbrauch um bis zu 0.5 Prozent ansteigen lassen. Gegensteuer will die schweizerische Kommunikationstechnologiebranche zusammen mit dem Bundesamt für Energie BFE geben, indem sie sich freiwillig zur Einhaltung der europäischen Effizienzwerte für Settop-Boxen verpflichtet. Vertreter der Branche haben heute mit dem BFE eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Die heute auf dem Markt erhältlichen Settop-Boxen weisen sehr unterschiedliche Energieverbrauchswerte auf: im Stand-By Betrieb liegen diese zwischen 1 Watt bei den besten und bis zu 15 Watt bei den ineffizientesten Geräten. Es lohnt sich also, bei Miete und Kauf dieser Geräte auf einen geringen Stromverbrauch zu achten. Erst recht ins Gewicht fallen die Verbrauchsunterschiede, wenn das digitale Fernsehen dereinst flächendeckend eingeführt sein wird: wenn Settop-Boxen in fast allen Haushalten im Einsatz stehen, verursachen sie alleine einen Anstieg des Landesstromverbrauchs um bis zu 0.5 Prozent. Zum Vergleich: in den letzten Jahren lag der jährliche Gesamtzuwachs beim Stromverbrauch zwischen 0.5 und 2 Prozent.

Zur Limitierung des maximalen Energieverbrauchs von Settop-Boxen im Stand-by Betrieb hat die EU im November 2005 einen so genannten Code of Conduct verabschiedet. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Vereinbarung, die gemeinsam mit Herstellern und Dienstleistungsunternehmen der Kommunikationstechnologiebranche erarbeitet wurde. Der aktuelle Zielwert für den Stand-by Verbrauch liegt bei 3 bis 8 Watt, wobei dieser Wert in Zweijahresschritten verschärft und dem technischen Fortschritt angepasst werden soll, erstmals voraussichtlich im Januar 2008. Zur kontinuierlichen Verbesserung des Code of Conduct wird die Schweiz jeweils eingeladen  und kann ihre Erfahrungen einbringen.

Die heute unterzeichnete Vereinbarung, in der sich die schweizerischen Branchenvertreter freiwillig zur Einhaltung des europäischen Code of Conduct verpflichten, trägt der raschen Entwicklung im Kommunikationstechnologiemarkt Rechnung. Das Bundesamt für Energie verspricht sich davon eine raschere Wirkung und einen grösseren Beitrag zu den Energieeffizienzzielen von EnergieSchweiz als dies mit Zulassungsvorschriften zu erreichen wäre.


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