Sabotageschutz von Kernanlagen: Europäische Vereinigung der Aufsichtsbehörden gegründet

Bern, 13.01.2005 - Acht europäische Länder, darunter die Schweiz, haben bis Anfang Januar 2005 die Gründungsurkunde der Europäischen Vereinigung der Aufsichtsbehörden zum Sabotageschutz von Kernanlagen (European Nuclear Security Regulators Organization ENSRA) unterzeichnet. Die Vereinigung hat zum Ziel, den Austausch von Informationen zu fördern und eine europäische Praxis in der Anwendung von Schutzmassnahmen zu erreichen.

Kurz nach den Ereignissen vom 11. September 2001 trafen sich Behördenvertreter mehrerer europäischer Länder - darunter auch die Schweiz - zu einem informellen Informationsaustausch. Gesprächsthemen waren die neuen Dimensionen des Terrorismus, die Beurteilung der damit verbundenen Risiken und die in den einzelnen Ländern getroffenen Schutzmassnahmen.

Das Treffen erwies sich als sehr wertvoll für die Überprüfung und Umsetzung der jeweiligen nationalen Schutzmassnahmen, so dass weitere Zusammenkünfte folgten. Mit dem Ziel, diesen Informationsaustausch zu formalisieren, erfolgte Ende Oktober 2004 die offizielle Gründung der Europäischen Vereinigung der Aufsichtsbehörden zum Sabotageschutz von Kernanlagen (ENSRA). In dem seit Anfang Januar 2005 vorliegenden, von allen beteiligten Behörden unterzeichneten Gründungsdokument, erklären sich Vertreter aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Schweden, Spanien und der Schweiz bereit:

  • auf vertraulicher Basis Informationen zum Sabotageschutz von Kernanlagen auszutauschen
  • ein gemeinsames Fachorgan für die Belange des Sabotageschutzes zu entwickeln
  • ein umfassendes Verständnis der Grundprinzipien zum Schutz von Kernanlagen zu entwickeln
  • eine europäische Praxis in der Anwendung der Schutzmassnahmen zu erreichen, vorbehaltlich der unterschiedlichen nationalen Verhältnisse
Die Vertretung der Schweiz in der ENSRA wird durch das Bundesamt für Energie, Sektion Kernenergie, wahrgenommen.



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Bundesamt für Energie
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