Elektrizitätsverbrauch im Jahr 2004

Bern, 14.04.2005 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2004 um 1,9 % gestiegen (Vorjahr + 2,0 %). Damit erreichte der Stromverbrauch in der Schweiz einen neuen Höchstwert. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten mit 63,5 Mrd. Kilowattstunden (kWh) 2,7 % weniger Elektrizität als im Vorjahr. Der Exportüberschuss sank 2004 markant auf 0,7 (3,1) Mrd. kWh.

Der Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch) stieg im Jahr 2004 auf 56,2 Mrd. kWh; dies entspricht einem neuen Höchstwert. Die Zunahme belief sich auf 1,1 Mrd. kWh oder 1,9 % gegenüber dem Vorjahr. Während sich der Endverbrauch im 3. Quartal 2004 um 1,3 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erhöhte, stieg er in den übrigen Quartalen zwischen 1,9 % und 2,2 %.

Zum höheren Elektrizitätsverbrauch trugen die konjunkturelle Entwicklung und das Bevölkerungswachstum bei. Gemäss den Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) lag das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 1,7 % über dem Vorjahreswert. Die mittlere Wohnbevölkerung der Schweiz nahm gemäss provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) im Jahr 2004 um rund 51‘000 Personen oder 0,7 % zu. Zudem war das Jahr 2004 ein Schaltjahr. Der zusätzliche Tag bewirkte eine Zunahme des Elektrizitätsverbrauchs von 0,3 %. Leicht dämpfend wirkte sich die Zahl der Heizgradtage im Jahr 2004 (- 0,5 % gegenüber dem Vorjahr) auf den Elektrizitätsverbrauch aus.

Durchschnittliche Produktionsverhältnisse im 2004

Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks sank 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % auf 63,5 Mrd. kWh. Im ersten Halbjahr 2004 lag die Inladerzeugung 7,7 % unter dem Vorjahreswert, im 2. Halbjahr 2004 stieg die inländische Produktion um 2,7 % an.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei druchschnittlichen Produktionsverhältnissen 3,6 % weniger Elektrizität als im Vorjahr. Die Laufwerke produzierten dabei 4,2 % mehr und die Speicherwerke 9,4 % weniger Elektrizität.

Dank der hohen Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke - die Arbeitsausnutzung betrug 90,2 % - wurde das dritthöchste Ergebnis von 25,4 (Vorjahr: 25,9) Mrd. kWh erzielt. Neue Produktionsrekorde verzeichneten im Jahr 2004 die Kernkraftwerke Beznau II, Mühleberg und Gösgen.

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 55,3 %, die Kernkraftwerke zu 40,0 % sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 4,7 % beteiligt.

Exportüberschuss markant reduziert

Während sechs Monaten des Jahres 2004 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf (Landesverbrauch). Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 37,7 Mrd. kWh und Exporten von 38,4 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 0,7 (3,1) Mrd. kWh. Im 1. und 4. Quartal des jahres 2004 mussten per Saldo 3,0 Mrd. kWh vom Ausland bezogen werden. Im 2. und 3. Quartal des Jahres betrug der Exportüberschuss 3,7 Mrd. kWh. Im hydrologischen Jahr 2003/2004 (Oktober 2003 bis September 2004) ergab sich erstmals seit dem hydrologischen Jahr 1971/1972 ein Importüberschuss.

EnergieSchweiz

Gemäss den Zielen des Programms EnergieSchweiz sollte der Stromverbrauch zwischen 2000 und 2010 um höchstens 5 % zunehmen. Seit 2000 ist er aber bereits um 7,3 % angestiegen. Um das Ziel zu erreichen, sollen in der zweiten Programmhälfte von 2006 bis 2010 deutlich stärkere Anstrengungen zur rationellen Eletrizitätsverwendung ergriffen werden. Diese beinhalten insbesondere den noch besseren Vollzug der energieEtikette sowie weitere Zulassungsbestimmungen für Elektrogeräte, Effizienz-Zielvereinbarungen mit Unternehmen im Rahmen der Energie-Agentur der Wirtschaft sowie die Verstärkung von Programmen für effiziente Elektromotoren.



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