Erfolgspotenziale von Energieeffizienztechnologien

Bern, 20.05.2005 - Ein ausreichendes wirtschaftliches Potenzial ist die Voraussetzung, dass sich Energieeffizienztechnologien auf dem Markt langfristig durchsetzen können. Diese Erfolgspotenziale lassen sich mittels Technologie-Monitoring abschätzen. Eine neue Studie des Bundesamts für Energie (BFE) untersucht die Zukunftsperspektiven von vier relevanten Energietechnologien und gibt Empfehlungen für deren künftige Förderung. Warum sich ausgezeichnete Energieeffizienztechnologien im Baubereich nur sehr langsam durchsetzen zeigt eine weitere Studie des BFE, die im Rahmen des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen durchgeführt wurde.

Technologie-Monitoring Studie identifiziert zukunftsträchtige Energietechnologien

Technologie-Monitoring ermöglicht die Abschätzung des langfristigen wirtschaftlichen Erfolgspotenzials von Energieeffizienztechnologien und liefert damit wichtige Hinweise für die künftige Förderpolitik im Energiebereich. In der vorliegenden Studie untersuchten die Autoren die wirtschaftliche Entwicklung relevanter Energietechnologien unter Einbezug von Einflussfaktoren wie der Marktstruktur, des Absatzpotenzials, der Hemmnisse sowie des Handlungsspielraums für die Technologieförderung. Der analysierte Betrachtungshorizont erstreckt sich bis ins Jahr 2030.

Als Fortsetzung der ersten Technologie-Monitoring Studie aus dem Jahr 2003 konzentriert sich diese neue Studie auf Drehzahlvariable elektrische Motoren, Lüftungssysteme für Niedrigenergie-Wohnbauten, Membrantechnologie und Kunststofftechnologie für den Fahrzeugleichtbau.

Drehzahlregulierung erschliesst grosses Effizienzpotenzial

Die Autoren schätzen, dass mit dem konsequenten Einsatz von drehzahlvariablen elektrischen Motoren im Lüftungsbereich, in Pumpen und Kompressoren ein technisches Sparpotenzial von rund 2'000 GWh oder 4% des landesweiten Stromverbrauchs erschlossen werden könnte. Die drehzahlvariablen Antriebe haben sich in den letzten 15 Jahren zu einer etablierten Standardlösung entwickelt und es ist anzunehmen, dass sich das wirtschaftliche Potenzial künftig durch weitere Kostenreduktionen und die zunehmende Automatisierung noch vergrössert.

Automobilleichtbau führt zu massiven Treibstoffeinsparungen

Mit dem verstärkten Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen im Automobilbau und der dadurch erzielten Gewichtsverminderung könnten in den nächsten 30 Jahren bei konventioneller Bauweise Treibstoffeinsparungen von 20 bis 25% erzielt werden. Bei neuen Fahrzeugkonzepten mit grundlegend neuen Bauweisen liegt das Einsparpotenzial sogar zwischen 25 bis 40%.

Best-Practice Studie deckt signifikante Informationsdefizite im Baumarkt auf

Die vorliegende Best-Practice Studie untersucht, wieso sich Produkte mit einem hervorragenden Energieeffizienzniveau und einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis im Baubereich nicht stärker durchsetzen können.

Generell identifizieren die Autoren signifikante Informationsdefizite, die es den Marktteilnehmern erschweren, die besten Produkte und Lösungen zu identifizieren. Dieses Defizit wird verstärkt durch die teils ungenügende Aus- und Weiterbildung im Installationsgewerbe.

Die schnelle Durchsetzung von Energieeffizienzmassnahmen und -produkten wird auch durch das generell langsame Umsetzungstempo von neuen Produkten im Baumarkt verhindert. Bremsend wirken ebenfalls die regional unterschiedlichen Subventionen und die gesetzlichen Regelungen für Energieeffizienzmassnahmen im Baubereich.



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Bundesamt für Energie
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