Ausbaupotenzial der Wasserkraft in der Schweiz

Bern, 01.02.2005 - Das Bundesamt für Energie veröffentlicht im Rahmen des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen (EWG) eine Studie zum Ausbaupotential der Wasserkraft in der Schweiz. Mit einem Anteil von rund 60% an der Stromproduktion, bildet die Wasserkraft einen wichtigen Pfeiler der schweizerischen Stromversorgung. Bei guten Rahmenbedingungen, könnte das Gesamtproduktionspotenzial aus Wasserkraftwerken bis ins Jahr 2050 von heute 34'900 GWh um maximal 16 Prozent ausgebaut werden.

Der Wasserkraftwerkspark der Schweiz besteht heute aus 513 Zentralen (Kraftwerke mit einer Leistung von mindestens 300 kW) mit einer jährlichen Produktion von 34'900 GWh. Die Studie zeigt die gesamtschweizerischen Ausbaupotenziale durch Maschinenersatz, Um- und Neubauten und Erweiterungen bis ins Jahr 2050 auf. Die Potenziale wurden anhand von verschiedenen Szenarien berechnet, welche von sehr günstigen Rahmenbedingungen über die Fortsetzung der heutigen Situation (Referenzszenario) bis zu stark verschlechterten Bedingungen für die Wasserkraftnutzung reichen.

70% des Ausbaupotenzials können durch Neubauten erschlossen werden. Rund 30 Prozent des Ausbaupotenzials entfallen auf Umbauten des Kraftwerkparks durch leistungsfähigere Turbinen und Generatoren, Gefällserhöhungen und/oder Ausbaggerungen sowie Erweiterungen.

Das Gesamtproduktionspotenzial ergibt sich aus der Addition des Ausbaupotenzials mit dem bestehenden Kraftwerkspark abzüglich der Produktionsminderung durch die Erfüllung der Restwasservorschriften. Im Szenario mit den optimalen Rahmenbedingungen wächst das Gesamtproduktionspotenzial von heute 34'900 GWh auf maximal 40'700 GWh (+ 5'800 GWh) im Jahr 2050. Beim Szenario mit sehr ungünstigen Rahmenbedingungen muss sogar mit einer Abnahme von 1'100 GWh gegenüber dem heutigen  Gesamtproduktionspotenzial gerechnet werden. Im Referenzszenario, d.h. bei status-quo-Bedingungen bis 2050, beträgt der Zuwachs 1'800 GWh oder rund 5 Prozent.

Als wichtigste Einflussfaktoren auf das Ausbaupotenzial der Wasserkraft identifizieren die Autoren der Studie eine wasserkraft-freundliche Gesetzgebung bei der Strommarktöffnung, Förderbeiträge, Baukosten, Strompreise sowie die Entwicklung von Angebot und Nachfrage.

Die Resultate der Studie fliessen in die laufenden Arbeiten des BFE zu den „Energieperspektiven 2035/2050“ ein.



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Bundesamt für Energie
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