16. Jahrestagung der gemischten Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit

Bern, 09.06.2005 - Die gemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit (CFS) hat am 31. Mai 2005 in Bern ihre 16. Jahrestagung abgehalten. Sie stand unter dem gemeinsamen Vorsitz von André Claude Lacoste, Chef der Generaldirektion für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz in Paris (DGSNR), Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und Ulrich Schmocker, Direktor der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK).

Die Delegationen haben Fragen des Strahlenschutzes im Spital- und Industriebereich sowie die Kontrolle der Sicherheit von grossen industriellen Nuklearanlagen erörtert. Weiter wurde die laufende Entwicklung der organisatorischen Strukturen in diesen Bereichen in den beiden Ländern diskutiert.

Beim Strahlenschutz ging es um die Strahlenexposition von Bevölkerung und Patienten, die Massnahmen zur Verminderung von starken Dosen, die Probleme in der Kommunikation bei Zwischenfällen und um die gemeinsamen Inspektionen im Spitalbereich.

Die Delegationen haben die Ereignisse des vergangenen Jahres im Bereich der Reaktorsicherheit und der Sicherheit von bestimmten Teilen des Brennstoffkreislaufs wie dem Transport der Abfälle besprochen. Weiter erfolgte ein Informationsaustausch über sicherheitsrelevante Vorfälle, die in den Werken aufgetreten sind. In diesem Zusammenhang wiesen die Behördenvertreter erneut auf die grosse Bedeutung des internationalen Austausches zur Harmonisierung der nationalen Vorschriften hin. Die Schweizer Delegation präsentierte die Entwicklung der neuen Kernenergiegesetzgebung während die französische Delegation ihre Überlegungen zur wachsenden Verantwortung der Betreiber von Kernanlagen darlegte. Diese sollen in Zukunft, in einem durch die Aufsichtsbehörde festgelegten Rahmen, „interne Bewilligungen“ erteilen können.

Beide Parteien bekräftigten den Nutzen der im Jahr 2004 gemeinsam durchgeführten Inspektionen und präsentierten die im kommenden Jahr vorgesehenen gemeinsamen Inspektionen im Bereich der Reaktorsicherheit und des Brennstofftransports sowie im Bereich des Strahlenschutzes in der Nuklearmedizin. Schliesslich berichteten die Verantwortlichen für die Krisenorganisation über vergangene und künftige Aktivitäten.

Am zweiten Tag der Veranstaltung besichtigten die Delegationen das Institut für angewandte Strahlenphysik (IRA) in Lausanne sowie das Forschungszentrum für Plasmaphysik (CRPP) der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL).

Die Kommissionsdelegation der Franzosen setzt sich zusammen aus Vertretern der Generaldirektion für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz (DGSNR) sowie der Direktion für Wirtschaft, Forschung und Umwelt der Region Elsass (DRIRE). Die Schweizer Delegation besteht aus einem Vertreter der Abteilung Staatsverträge und Nachbarrecht des Departements für auswärtige Angelegenheiten, Vertretern des Bundesamts für Gesundheit (BAG), der Nationalen Alarmzentrale (NAZ), des Bundesamts für Energie (BFE) und der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK).


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