Biomassenutzung könnte verdreifacht werden

Bern, 01.02.2005 - Im Rahmen des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen (EWG) veröffentlicht das Bundesamt für Energie BFE eine Studie zum Nutzungspotenzial von Biomasse für die Energiegewinnung. Von der Biomasse, eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen, wird heute nur rund ein Drittel des ökologisch nutzbaren Potenzials ausgeschöpft.

Die Studie kommt zum Schluss, dass das ökologisch nutzbare Biomasspotenzial langfristig, das heisst bis ins Jahr 2040, mindestens 125 PJ oder rund einem Zehntel des schweizerischen Primärenergiebedarfs entspricht. Heute werden von diesem Potenzial nur rund ein Drittel genutzt. Die Anteile der einzelnen Biomassekategorien am gesamten Potenzial liegen bei etwa 40% für Waldholz, Feldgehölz und Hecken, rund 20% für Abfälle, 20% für Ernterückstände, 10% für Alt- und Restholz, 5% für Ackerkulturen, Energiepflanzen und Kunstwiesen, sowie 5% für Biomasse aus Wiesland, Naturschutz- und Verkehrsflächen.

Die Studie zeigt weiter auf, dass schon heute Technologien für die drei Nutzungsformen Wärme, Strom und Treibstoff zur Verfügung stehen und teilweise bereits wirtschaftlich sind. Wärme aus Holzfeuerungen stellt die Option mit der besten technischen Machbarkeit dar. Sie zeichnet sich durch einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen und geringe Kosten aus. Die Verstromung von Biomasse in Holzvergasungs- und Biogasanlagen ist ähnlich einzustufen wie die Wärmegewinnung aus Holzfeuerungen. Allerdings hat sie den Vorteil der höheren „Energiequalität“ und leistet einen Beitrag zur Deckung des steigenden Strombedarfs. Die Herstellung von Biotreibstoffen im Inland stellt eine Option mit hohem Innovationspotenzial dar.

Handlungsbedarf orten die Verfasser der Studie [GL1] bei der Verbesserung des Raumplanungsrechts bezüglich landwirtschaftlicher Biogasanlagen.

Die Resultate der Studie fliessen in die laufenden Arbeiten des BFE zu den „Energieperspektiven 2035/2050“ ein. 



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