Internationale Konferenz über Klimawandel und Tourismus der Weltorganisation für Tourismus

Bern, 01.10.2007 - Die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) führt in Zusammenarbeit mit dem Umweltprogramm der UNO (UNEP), der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem World Economic Forum (WEF) vom 1. bis 3. Oktober 2007 eine Konferenz in Davos durch, welche sich mit den Herausforderungen des Klimawandels für den stark wachsenden Welttourismus auseinander setzen wird.

Ziel der Weltkonferenz, welche von Davos Tourismus organisiert und vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO unterstützt wird, ist die Verabschiedung einer «Deklaration von Davos». Sie soll die tourismuspolitischen Anliegen in die Klimapolitik der UNO einbringen, welche im nächsten Dezember ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll aushandeln will.

Die UNWTO ist die Spezialorganisation der UNO für Tourismusfragen. Sie befasst sich an der Davoser Konferenz mit den Folgen des Klimawandels, welche für den Welttourismus eine Herausforderung sind. Das exponentielle Wachstum der touristischen Nachfrage beschleunigt die Emission von Treibstoffgasen, sofern keine Gegenmassnahmen ergriffen werden. Die touristischen Anbieter sind die Betroffenen dieser Entwicklung. Sie produzieren in ökologisch fragilen Gebiete, welche auf Klimaveränderung stark reagieren.

Aufgrund umfassender Vorarbeiten, an welchen sich die Experten der UNEP und der WMO beteiligten, schätzte die UNWTO für die Davoser Konferenz erstmals die von der touristischen Nachfrage weltweit verursachten Emissionen von Treibhausgasen. Sie betragen rund 5%. Dieser Anteil wird in Zukunft aufgrund des weltweit exponentiell wachsenden Tourismus im Vergleich zu anderen Lebens- und Wirtschaftsbereichen noch  zunehmen. Der Ausstoss von Treibhausgasen der einzelnen touristischen Erscheinungsformen ist sehr unterschiedlich und hängt in erster Linie von der Reisedistanz und der Aufenthaltsdauer der Besucher ab.

Der Klimawandel zwingt die betroffenen Anbieter zu kostspieligen Anpassungsinvestitionen. Zudem müssen diese die betrieblichen Kosten der Treibhausgase tragen. Je nach Entwicklungsstand eines Gebietes verfügen die touristischen Leistungsträger über unterschiedliche Möglichkeiten, diese strukturellen Anpassungen vorzunehmen und das Reduktionspotenzial auszuschöpfen.

Botschafter Eric Scheidegger, stellvertretender Direktor des SECO und schweizerischer Delegationsleiter, setzte sich für eine vermehrte Ausschöpfung des touristischen Anpassungspotenzials im organisatorischen, technischen, baulichen und betrieblichen Bereich ein. Er schlug auch vor, die marktwirtschaftlichen Kompensations-Mechanismen für touristische Reduktionsprojekte zu verstärken und zu begleiten, da Klimaschutz im Bereich des Tourismus immer auch Armutsbekämpfung ist. In diesem Sinne begrüsste er, dass die UNWTO von den rund 450 Teilnehmern der Konferenz Kompensationszahlungen für die mit der Reise nach Davos verbundenen CO2-Emissionen verlangte.


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Peter Keller, Leiter Ressort Tourismus, SECO, Tel. +41 (0)79 321 72 80
Nadja Bänziger, Ressort Tourismus, SECO, Tel. +41 (0)78 804 87 64



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