Halbjahresbilanz des Grenzwachtkorps 2007: Erfolgreicher Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität

Bern, 17.07.2007 - Die Wichtigkeit des ersten Sicherheitsgürtels an der Grenze und im Grenzraum hat sich einmal mehr im ersten Halbjahr 2007 bestätigt. Gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2006 konnten fast doppelt so viele illegale Grenzübertritte und Aufenthalte festgestellt werden. Auch die Übergabe von Personen an die Polizei, u.a. auf Grund von Fahndungsunterlagen, hat stark zugenommen.

Wie bereits anlässlich der Medienkonferenz vom Februar aufgezeigt wurde, bleiben die Zollaufgaben zwar wichtig – immerhin wurden auch dieses Jahr im gleichen Zeitraum 8'342 (8'802)[1]  Zoll- und Mehrwertssteuerwiderhandlungen festgestellt. Das GWK spielt aber an der Grenze und im Grenzraum auch eine immer stärkere Rolle im Bereich der Inneren Sicherheit. Es stellt somit einen ersten Schutzfilter gegenüber der grenzüberschreitenden Kriminalität dar. Die vorliegenden Zahlen bestätigen, dass die seit dem 1. Januar 2007 flexibler gestalteten Strukturen des GWK diesen neuen Herausforderungen entsprechen.

Grenzüberschreitende Kriminalität und illegale Grenzübertritte bzw. Aufenthalte

Die Zahl der aufgegriffenen Personen, die illegal in die Schweiz gelangen wollten oder sich bereits in der Schweiz aufhielten, ist auf 4'991 (2'916) angestiegen. Das Schwergewicht der festgestellten Widerhandlungen liegt mit 2'934 Aufgriffen weiterhin an der Westgrenze im Raum Genf. Die Aufgriffe von Schleppern weisen mit 170 (92) Fällen ebenfalls eine steigende Tendenz auf. Grenzüberschreitende Kriminalität konnte aber auch in anderen Fällen festgestellt werden. So konnten auf Grund von Fahndungsunterlagen 9'443 (6’315) gesuchte Personen an der Grenze angehalten und der Polizei übergeben werden. Die Ausschreibungsgründe sind vielfältig und reichen vom Nichtbezahlen von Bussen bis zum Raubüberfall und Tötungsdelikt. In weiteren 14'336 (11'712) Fällen konnten Personen wegen Verdachts auf kriminelle Tätigkeit (Mitführen von Einbrecherwerkzeug oder Diebesgut, illegalem Waffenbesitz, gefälschten, verfälschten oder erschlichenen Ausweisen, gestohlenen Fahrzeugen, usw.) der Polizei überstellt werden.  Die gefälschten Ausweise sind weiterhin von sehr hoher Qualität. Insgesamt wurden 790 (917) Ausweisfälschungen entdeckt. Zusätzlich zu den Ausweisfälschungen stellte das GWK 155 Originaldokumente sicher, die durch Personen, denen die Dokumente nicht zustanden, missbräuchlich verwendet wurden.

Der Kampf gegen die grenzüberschreitende Betäubungsmittelkriminalität geht weiter

Die sichergestellte Menge illegaler Betäubungsmittel blieb auf hohem Niveau stabil. Praktisch wöchentlich können grössere Mengen solcher Substanzen aufgegriffen werden. Dabei präsentiert sich die Palette wie folgt: Heroin 34 kg (24,8), Kokain 83 kg (106,9) Cannabisprodukte (Haschisch und Marihuana) 392 kg (30,6), Khat 680 kg (212), und psychotropische Substanzen (Ecstasy, Amphetamine, LSD, usw) 25'000 (27'000) Konsumeinheiten. Die massive Zunahme von Cannabisprodukten ist auf eine Grosssicherstellung im Strassenverkehr von über 300 kg Haschisch zurückzuführen.

[1] Bei den Angaben in Klammern handelt es sich um die Vergleichszahlen des Vorjahrs.


Adresse für Rückfragen

Jürg Noth, Chef GWK, 031 322 65 35


Herausgeber

Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit
https://www.bazg.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-13711.html