PAL-System wird nach dreissig Jahren Einsatz liquidiert

Bern, 23.10.2007 - Das dreissigjährige Panzerabwehrlenkwaffensystem Boden-Boden DRAGON (PAL BB 77) wird per 1. Januar 2008 ausser Dienst gestellt und liquidiert. Die unverhältnismässig hohen Unterhaltskosten haben den Chef des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Bundesrat Samuel Schmid, zu diesem Entscheid geführt.

Der Entscheid hat direkte Auswirkungen auf die Infanterierekrutenschulen, welche am kommenden 29. Oktober beginnen. Die erwarteten rund 130 PAL-Rekruten werden am Einrückungstag informiert und in eine andere Funktion umgeteilt. «Palisten», welche sich gegenwärtig in einer Kaderschule befinden, werden durch ihre Kommandanten informiert und in eine andere Funktion versetzt. Die Aushebung von PAL-Rekruten wurde mit sofortiger Wirkung gestoppt.

Das System PAL BB 77 wurde in den siebziger Jahren in der Armee eingeführt. Die drahtgesteuerte Lenkwaffe verursacht heute mit ihren überalterten Systemkomponenten sehr hohe Unterhaltskosten. Dies und die Neugliederung der Infanterie haben wesentlich zum vorzeitigen Liquidationsentscheid beigetragen.

Das System wird in den Infanterie-, den Gebirgsinfanterie und den Grenadierbataillonen eingesetzt. Diese drei Bataillonstypen werden im Rahmen des Entwicklungsschritts 2008/11 neu gegliedert und verfügen über keine DRAGON mehr.

Die betroffenen Truppenkommandanten der Infanterie werden in den nächsten Wochen auf dem Dienstweg über die zu treffenden Massnahmen im WK 2008 informiert.

Die Ausserdienststellung des Systems PAL BB 77 ist eine von mehreren Optimierungsmassnahmen, welche auf Grund der immer knapper werdenden finanziellen Ressourcen der Armee geprüft werden mussten. Dabei wurden Systeme untersucht, welche in den nächsten Jahren ihre Altersgrenze erreichen. Über die Umsetzung weiterer Massnahmen wird zu gegebener Zeit informiert.

In der Armee verbleiben damit drei Panzerabwehrwaffen: die Panzerfaust, die Lenkwaffe TOW und der Kampfpanzer Leopard II selbst.


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