Keine «Kontrollitis» in der Schweiz

Bern, 22.02.2008 - Im Rahmen der Arbeiten zur administrativen Entlastung von KMU hat das SECO die staatlichen Kontrollen unter die Lupe genommen. Eine Befragung unter 1600 Unternehmen hat ergeben, dass sich die Belastung von KMU durch staatliche Kontrollen in Grenzen hält. Im Durchschnitt entfallen in den letzten 5 Jahren 1,9 unterschiedliche Kontrollen auf ein KMU.

Im Auftrag des SECO hat die M.I.S. Trend AG im November 2007 eine repräsentative Umfrage zu staatlichen Kontrollen durchgeführt. Es handelt sich um die erste Befragung dieser Art in der Schweiz.

Befragt wurden 1600 Unternehmen aus der ganzen Schweiz. Das Ziel war, die tatsächliche Belastung von Unternehmen durch staatliche Kontrollen besser zu erfassen. In seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss im Jahr 2006, in dem von einer grassierenden «Kontrollitis» die Rede war, hat der Bundesrat versprochen, die Situation regelmässig zu prüfen.

Gefragt wurde nach der Anzahl unterschiedlicher Kontrollen. Dabei konnte festgestellt werden, dass ein Drittel der Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren nicht kontrolliert wurde. Ein weiteres Drittel hat ein bis zwei unterschiedliche Kontrollen erlebt. Das verbleibende Drittel der befragten KMU musste sich mehr als drei verschiedenen Kontrollen unterziehen. Dies ergibt einen Durchschnitt von 1,9 unterschiedlichen Kontrollen pro KMU.

Dies lässt keinen Rückschluss auf eine übermässige Belastung der Unternehmen durch Kontrollen zu. Die meisten Kontrollen entfallen auf die Mehrwertsteuer (von 29% der Unternehmen genannt), gefolgt von den kantonalen Steuern (28%) und den Arbeitsbedingungen (24%).

Bezüglich der häufigsten Probleme im Zusammenhang mit Kontrollen gaben 13% der KMU an, Doppelspurigkeiten erlebt zu haben. 15% hatten Probleme mit dem Kontrollzeitpunkt. Über einen zu starken Formalismus beschwerten sich 25%. Dieses Thema wurde bei der am häufigsten vorkommenden Kontrolle - der Mehrwertsteuer - bereits im vergangenen Jahr mit einer entsprechenden Gesetzesänderung angegangen.

Einen Nutzen kann die Hälfte der kontrollierten Unternehmen erkennen. 7% betrachten die Kontrollen im allgemeinen als sehr schädlich und 24% schätzen sie als eher schädlich ein.
400 Unternehmen haben sich in der Befragung bereit erklärt, die Thematik in Zusammenarbeit mit dem SECO zu vertiefen.

In den kommenden Monaten werden entsprechende Arbeiten an die Hand genommen, um qualitative Informationen zu erhalten, welche die Formulierung gezielter Verbesserungs-massnahmen ermöglichen sollen.

Das SECO dankt den Unternehmen für die Unterstützung.

Mediengespräch
Für Medienfragen und Interviews steht Herr Eric Scheidegger heute am 22. Februar 2008 um 13:30 Uhr im Kleinen Konferenzsaal im Parterre des Medienzentrums Bundeshaus in Bern zur Verfügung.


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Eric Scheidegger, SECO, Leiter der Direktion für Standortförderung, Tel. +41 (0)31 31 322 29 59



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