Unternehmen übertreffen CO2-Ziele im Jahr 2008

Bern, 30.06.2009 - Schweizer Unternehmen haben erstmals Emissionsgutschriften an den Bund zurückgegeben, um ihre CO2-Emissionen zu decken. Im Jahr 2008 wurden die Begrenzungsziele übertroffen.

In der Schweiz nehmen rund 350 Unternehmen am Handel mit CO2-Emissionsgutschriften teil. Sie haben sich zur Begrenzung ihrer Emissionen verpflichtet und sind daher von der CO2-Abgabe befreit. Diesen Unternehmen teilt der Bund von 2008 bis 2012 jedes Jahr Rechte zum Ausstoss von CO2 zu (Emissionsrechte). Die Menge bemisst sich nach dem Begrenzungsziel des Unternehmens.

Im Juni waren die Unternehmen nun erstmals aufgefordert, Emissionsgutschriften im Umfang ihrer CO2-Emissionen im Jahr 2008 zu entwerten. Die Unternehmen führen die Entwertung selber durch, indem sie im Nationalen Emissionshandelregister Gutschriften von ihrem Konto an das BAFU übertragen. Anhand der entwerteten Emissionsgutschriften prüft das BAFU, ob die Unternehmen auf Zielkurs sind (siehe auch Faktenblatt).

Obwohl die Unternehmen das Emissionshandelsregister erstmals zu bedienen hatten, verlief der Entwertungsprozess reibungslos. Zur Unterstützung hatte das BAFU den Unternehmen zuvor Kurse angeboten - deren Erfolg wurde nun sichtbar.

Die Bilanz des ersten Berichtsjahres zeigt: Bei einer zulässigen Gesamtmenge von 3,3 Mio. Tonnen haben die Unternehmen effektiv 2,9 Mio. Tonnen CO2 emittiert. Damit übertreffen sie insgesamt das Begrenzungsziel für 2008.

Diese Übererfüllung belegt, dass die Unternehmen ihre Verpflichtung gegenüber dem Bund ernst nehmen und teilweise bereits frühzeitig in Reduktionsmassnahmen investiert haben. Dank des Emissionshandelssystems können sie überschüssige Emissionsrechte nun am Markt verkaufen oder zur Deckung künftiger Emissionen aufbewahren.

Zudem dürfte die Nachfrage der Stiftung Klimarappen nach CO2-Reduktionen in der Schweiz zu Preisen von 70 bis 100 SFr pro Tonne CO2 Anreize für Reduktionsmassnahmen gesetzt haben.

Die hohen Energiepreise der letzten Jahre haben Reduktionsmassnahmen zusätzlich begünstigt, denn Unternehmen haben den Einkauf von Energie verstärkt als massgeblichen Kostenfaktor wahrgenommen und im Sinne einer Kostenkontrolle ihre Anstrengungen zur energieeffizienten Produktion verstärkt.

Die ersten Ergebnisse über Reduktionsleistungen im Rahmen des Emissionshandelssystems verdeutlichen, dass Schweizer Unternehmen über die heutigen Begrenzungsziele hinaus Potenzial für weitere Reduktionsmassnahmen haben. Damit dürften sich diese Unternehmen auch in einer weiteren Verpflichtungsperiode ab 2013 und in einem mit dem EU-System verknüpften Emissionshandel im internationalen Wettbewerb behaupten können.


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Susanne Riedener, Sektion Klima, BAFU, Tel.: 031 322 82 62
Kristin Hoffmann, Sektion Klima, BAFU, Tel.: 031 322 92 52



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