Vor 30 Jahren verstarb Walter Matthias Diggelmann

Bern, 20.11.2009 - Am 29. November 2009 jährt sich der Todestag des Schweizer Schriftstellers Walter Matthias Diggelmann zum 30. Mal. Diggelmanns Leben und Werk waren Teil der Aufbruchsbewegung der 1960er-Jahre. Das Schweizerische Literaturarchiv macht zwei Gespräche mit dem Autor auf dem Internet zugänglich.

Walter Matthias Diggelmann, der am 29. November 1979 in Zürich starb, gilt als einer der engagierten Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine sozialkritischen Romane und Erzählungen, etwa „Das Verhör des Harry Wind“ (1962), „Die Hinterlassenschaft“ (1965), „Freispruch für Isidor Ruge“ (1969) oder „Die Vergnügungsfahrt“ (1969), sind Teil der Aufbruchsbewegung der 60er-Jahre und einzigartiges Zeitzeugnis. Die Generation der 68er-Schriftsteller, die lange Zeit fast vergessen war, wird allmählich wieder entdeckt. Wofür Diggelmann steht, wird in zwei Tonaufnahmen deutlich, die das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) der Nationalbibliothek nun auf dem Internet zugänglich macht. Beide dokumentieren Gespräche im Berner Nonkonformistenzirkel „Junkere 37“ und wurden von Sergius Golowin moderiert. Im ersten („Diggelmann stellt sich.“), vom 27. November 1964, beantwortet Diggelmann Fragen zu Politik, Gesellschaft und Literatur. Im zweiten („Konrad Farner“), vom Mai 1965, diskutiert Erwin Heimann mit Diggelmann über seinen Roman „Die Hinterlassenschaft“. Darin setzt sich der Autor mit der Schweizer Flüchtlingspolitik während der Nazizeit sowie der Hetze gegen den marxistischen Kunsthistoriker Konrad Farner auseinander. Walter Matthias Diggelmann wurde am 5. Juli 1927 in Mönchaltorf (ZH) geboren. Als junger Mann war er in nazideutscher Gefangenschaft. In den 50er- und 60er-Jahren arbeitete er als Regieassistent, Dramaturg, Werbeberater und Journalist in Zürich. Nach autodidaktischen Studien lebte er seit 1962 als freier Schriftsteller, u.a. im Waadtland und im Tessin. Neben seinem erzählerischen Werk verfasste er Hör- und Fernsehspiele. Diggelmann wurde mehrfach von der Literaturkommission der Stadt Zürich ausgezeichnet. 1965 erhielt er den Preis der Conrad Ferdinand Meyer-Stiftung, 1979 denjenigen der Schweizerischen Schillerstiftung. Der Nachlass von Walter Matthias Diggelmann gelangte 1990 als einer der ersten Nachlässe ins Schweizerische Literaturarchiv, als Schenkung seiner Witwe Klara Obermüller.  www.nb.admin.ch/diggelmann 


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