Unterzeichnung des internationalen Abkommens über die Europäische Freie-Elektronenlaser-Anlage XFEL

Bern, 30.11.2009 - Am 30. November 2009 hat in Hamburg die Unterzeichnung des völkerrechtlichen Abkommens zum Bau und Betrieb von XFEL (Europäische Freie-Elektronen-Röntgenlaseranlage) stattgefunden. Von der GmbH European XFEL, an welcher sich neben dem Sitzstaat Deutschland bislang zwölf weitere europäische Länder sowie China beteiligen, wird eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur aufgebaut. Seitens der Schweiz hat Mauro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für Bildung und Forschung das Abkommen unterzeichnet.

Die Schweiz will sich sowohl finanziell als auch mit Komponenten und Anlagen am Bau des European XFEL beteiligen. Der Bundesrat wird den Eidgenössischen Räten eine entsprechende Botschaft in den kommenden sechs Monaten unterbreiten; das Abkommen findet eine vorläufige Anwendung.

Federführend bei der Entwicklung und der Herstellung des Schweizer Sachbeitrags ist das Paul Scherrer Institut PSI, welches damit die eigene Fachkompetenz einbringen, aber auch weiterentwickeln kann. Weiter soll der Bau von XFEL auch Industrieaufträge in der Schweiz auslösen.

Mitglieder der GmbH European XFEL sind neben Deutschland, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Ungarn sowie China. Mit dem Bau der Anlage auf dem Gelände des DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) in Hamburg wurde Anfang 2009 begonnen. Die geplanten Projektkosten belaufen sich auf rund eine Mia. €. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2015 geplant.

Mit dem European XFEL wird eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur aufgebaut. Sie wird äusserst kurze Lichtimpulse im Frequenzbereich der Röntgenstrahlung erzeugen können und damit der Wissenschaft bisher vollkommen neue Einblicke in die Struktur von Molekülen und deren Entstehung ermöglichen. Dies wiederum soll unter anderem dem besseren Verständnis von chemischen Prozessen dienen und, so die Erwartung, auch Grundlage für die Entwicklung neuer Wirkstoffe im medizinischen Bereich sein.


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