Bundesrat verabschiedet Kulturgüterschutz-Inventar

Bern, 27.11.2009 - Der Bundesrat hat das revidierte Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung (KGS-Inventar) in Kraft gesetzt. Nach 1988 und 1995 ist es die dritte Version dieses Bundesinventars. Erstmals sind darin die Kulturgüter von nationaler Bedeutung gesamtschweizerisch nach einheitlichen Kriterien bewertet – 3200 dieser A-Objekte zählt das Inventar.

Das Haager Abkommen der UNESCO für den Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten (1954) sowie die Bundesgesetze über den Kulturgüterschutz (KGSG, 1966) und über den Bevölkerungsschutz und Zivilschutz (BZG, 2004) fordern Massnahmen zum Schutz der wertvollen Objekte. Kulturgüter sind nicht nur in Kriegen gefährdet, sondern auch durch Naturereignisse und andere Gefahren. Eine der wichtigsten Schutzmassnahmen ist die Erstellung eines Inventars, in welchem die bedeutendsten Kulturgüter verzeichnet sind. Das KGS-Inventar erscheint nach 1988 und 1995 nun in dritter, überarbeiteter Fassung.

Im Zentrum der Revision stand die Bewertung des Baubestandes, der archäologischen Fundstellen sowie der Sammlungen in Archiven, Bibliotheken und Museen in der gesamten Schweiz nach einheitlichen Kriterien. Unter der Koordination des Fachbereichs Kulturgüterschutz im Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS haben die Kantone mit dem Schweizerischen Komitee für Kulturgüterschutz in den Jahren 2000 bis 2009 das KGS-Inventar nachgeführt. Im Bereich der Denkmalpflege erfolgte die Objektauswahl in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur BAK.

Für die Öffentlichkeit zugänglich
Das KGS-Inventar enthält nicht nur für Spezialisten, sondern auch für kulturell Interessierte wertvolle Informationen. Die rund 3200 Kulturgüter von nationaler Bedeutung (A-Objekte) sind auf Kantonslisten sowie in einem Geografischen Informationssystem (GIS) im Internet zu finden. Zudem werden sie 2010 in einem gedruckten Katalog veröffentlicht. Die Kulturgüter von regionaler Bedeutung (B-Objekte) werden als provisorische Listen lediglich im Internet publiziert.

Die Darstellung des Inventars auf der GIS-Plattform hat das BABS in Zusammenarbeit mit Koordination, Geo-Information und Services (KOGIS) realisiert. So wird die Kombination des KGS-Inventars mit anderen nationalen Geodaten möglich (z.B. andere Bundesinventare, Erdbebengefährdungskarte usw.).


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