Verkauf von überzähligen Leopard-2-Kampfpanzern an den deutschen Hersteller

Bern, 18.11.2010 - Die Schweiz verkauft 42 überzählige Leopard-2-Kampfpanzer (Pz 87 Leo) an den Hersteller. Die ohne Bewaffnung und weitere Teile gelieferten Kampfpanzer werden zu geschützten Spezialfahrzeugen umgebaut.

Mit der Reduktion der Bestände der Armee 95 sowie der Armee XXI wurden verschiedene Waffensysteme ausser Dienst gestellt, stillgelegt, verkauft oder entsorgt. Der Kampfpanzer Leopard 2 (Pz 87 Leo) ist eines von zahlreichen Systemen, die in der ursprünglichen beschafften Menge nicht mehr benötig werden. Ein Teil der Pz 87 Leo-Flotte wurde deshalb an verschiedenen Lagerorten stillgelegt.

Da der Bundesrat mit dem Armeebericht die Eckwerte für eine kleinere Armee festgelegt hat, wurde der Weg frei, die nicht mehr benötigen Pz 87 Leo oder Teile davon verkaufen zu können.

Aus den Beständen der Pz 87 Leo-Flotte der Schweizer Armee, welche nicht für das Werterhaltungsprogramm vorgesehen sind und auch nicht zu den Fahrzeugen gehören, welche als Reservematerial bestimmt sind, wurden nun 42 Fahrzeuge an das deutsche Unternehmen Rheinmetall Landsysteme verkauft, das diese Fahrzeuge als Basis (Chassis) für Unterstützungsfahrzeuge verwenden wird.

Die Übernahme der für Rheinmetall bestimmten Fahrzeuge beginnt noch dieses Jahr. Rheinmetall Landsysteme gehört zu der Firmengruppe in der Bundesrepublik Deutschland, welche den Leopard-2-Kampfpanzer produzierte.

Die an Rheinmetall Landsysteme abgegebenen Pz 87 Leo werden nicht vollständig ausgerüstet verkauft. Unter anderem werden folgende Baugruppen ausgebaut: Bewaffnung, Funk- sowie Bordverständigungsanlage. Die nicht mitgelieferten Bestandteile werden durch die Schweizer Armee als Ersatzteile weiterverwendet.

armasuisse, das Kompetenzzentrum für die Beschaffung von komplexen Systemen für die Schweizer Armee, übernimmt im Auftrag des Chef VBS die Vertragsabwicklung sowie den Verkauf des überzähligen Materials. Die Verkäufe von überzähligen Rüstungsmaterialien unterliegen der Kriegsmaterialverordnung und der Bewilligung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) in Bern und stehen in Übereinstimmung mit dem Bundesratsentscheid vom 10. März 2006. Über die Verkaufskonditionen haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Hintergrund zum Pz 87 Leo
Der Pz 87 Leo (Leopard 2) wurde mit dem Rüstungsprogramm 84 (RP 84) für die Mechanisierten Verbände der Schweizer Armee beschafft.

Von den ursprünglich 380 zwischen 1987 und 1993 bei der Truppe eingeführten Pz 87 Leo wurden mit dem RP 06 134 Kampffahrzeuge einem Werterhaltungsprogramm unterzogen. Die sich in der Mitte der geplanten Nutzungsdauer stehenden Kampfpanzer werden mit den notwendigen Instandhaltungsarbeiten an die geänderten Anforderungen angepasst.

Von den mit der Reduktion ausser Dienst gestellten Pz 87 Leo wurden zwölf Fahrzeuge zu Genie- und Minenräumpanzern umgebaut. Basis dieses Spezialpanzers, der im Verbund mit dem Pz 87 Leo eingesetzt wird, ist das Panzer Chassis mit entsprechenden Neuaufbauten sowie Zusatzausrüstung für den Geniedienst und die Minenräumung.


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