Schweiz und EU bereiten sich auf die Nachfolge des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms vor

Bern, 05.05.2011 - Die Schweiz beteiligt sich erfolgreich als assoziierter Staat an den 7. Forschungsrahmenprogrammen der EU. Das diesjährige Treffen des Gemischten Ausschusses Forschung und Euratom zwischen der Schweiz und der EU in Brüssel stand ganz im Rahmen der Erneuerung der Abkommen, da diese Rahmenprogramme Ende 2011 resp. 2013 auslaufen.

Das 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, Technologische Entwicklung und Demonstration (7. FRP) läuft Ende 2013 aus. Die Schweiz ist durch ein bilaterales Abkommen ans 7. FRP assoziiert, was Schweizer Forschenden die gleichberechtigte Teilnahme wie ihren europäischen Kollegen an den jährlichen Ausschreibungen ermöglicht. Mit einem Budget von über 53 Milliarden € für die Jahre 2007-2013 hat sich das 7. FRP als eine wichtige Quelle von Drittmitteln für Schweizer Forschende etabliert. Aufgrund der Qualität ihrer Gesuche können sie grosse Erfolge in den kompetitiven internationalen Ausschreibungen verzeichnen.

Parallel zum 7. FRP beteiligt sich die Schweiz am 7. Euratom-Rahmenprogramm (2007-2011), für welches eine zweijährige Verlängerung 2012-2013 vorgesehen ist. Euratom unterstützt vor allem Forschung für eine zukünftige Energiegewinnung durch Fusion als Alternative zur heute praktizierten Spaltung (Fission) von Atomen in Kernkraftwerken.

Der Gemischte Ausschuss von Vertretern der Europäischen Kommission und der Schweiz tagte am 5. März 2011 in Brüssel. Unter anderem wurden die jüngsten Zahlen der Schweizer Teilnahme am 7. FRP erörtert; Schweizer Forschende können dabei eine überdurchschnittliche Projektanzahl in mehreren Bereichen verzeichnen, z.B. in den Informations- und Kommunikationswissenschaften, den sog. Marie-Curie-Actions (Mobilitäts-Stipendien für Forschende) und im Bereich der Nanowissenschaften und der Nanotechnologie.

Die meisten Mittel erhielten Forschende von Schweizer Institutionen bisher vom European Research Council (ERC; über 252 Mio. CHF) sowie in den Informations- und Kommunikationstechnologien (über 235 Mio. CHF). Die Erfolgsrate von Schweizer Projekteingaben erreicht 26,3%, womit sich die Schweiz im Wettbewerb aller am 7. FRP teilnehmenden Länder im Vergleich zum Vorjahr noch einmal steigern konnte und nun nach Belgien und Frankreich den 3. Platz belegt.

Ein zentrales Thema des Gemischten Ausschuss war ausserdem die nahtlose Assoziierung der Schweiz an die nächste EU-Programmgeneration.

Die Europäische Kommission präsentierte ihrerseits erste Elemente dieser nächsten Generation, welche sich als „Common Strategic Framework" (CSF) aus drei bisher getrennten Rahmenprogrammen resp. Initiativen der EU zusammensetzen soll:

  1. Aus dem eigentlichen EU-Forschungsrahmenprogramm (z.Zt. 7. FRP mit einem Budget von gut 53 Milliarden € über 7 Jahre)
  2. Aus Elementen des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP, z.Zt, mit einem Budget von knapp 4 Milliarden € über 7 Jahre)
  3. Aus dem Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT, z.Zt. mit einem Budget von 0,3 Milliarden € über 4 Jahre)

Auch eine Assoziierung der Schweiz an das Verlängerungsprogramm von Euratom 2012-2013 wurde diskutiert. Mittel für eine solche Verlängerung sind auf Schweizer Seite bereits seit 2007 weitgehend vorgesehen.

Das Treffen des Gemischten Ausschusses wurde von Jürg Burri, stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Bildung und Forschung (SBF), und dem stellvertretenden Generaldirektor für Forschungsprogramme der Europäischen Kommission, Rudolf Strohmeier, geleitet. Von Schweizer Seite nahmen neben dem SBF ausserdem Vertreter des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie, des Integrationsbüros, der Direktion für Völkerrecht sowie der Schweizer Mission in Brüssel teil.


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