Tiefere Preise für die Anbieter von Telekomdiensten

Bern, 08.12.2011 - Tiefere Preise für die Swisscom-Konkurrenz rückwirkend für das ganze Jahr 2011: Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat den Entbündelungspreis der Teilnehmer-Anschlussleitung (TAL) um rund sieben Prozent reduziert. Zudem senkt die ComCom die Preise für die Netzzusammenschaltung (Interkonnektion) und die Mietpreise am Hauptverteiler (Kollokation). Ab 2013 wird die ComCom als Berechnungsbasis moderne Technologien wie Glasfasern beiziehen und nicht mehr auf Kupfernetze abstellen.

Entbündelungspreis für den Teilnehmeranschluss auf Fr. 15.50 pro Monat gesenkt
Nach umfangreichen Analysen und Preisberechnungen durch das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) hat die ComCom entschieden, den monatlichen Mietpreis für den Teilnehmeranschluss (Entbündelung der letzten Meile) rückwirkend für das Jahr 2011 von Fr. 16.60 auf Fr. 15.50 zu senken. Bereits in den vergangenen Jahren hatte die ComCom die Preise reduziert. Der Zugang zur letzten Meile kostete im Jahre 2008 noch Fr. 18.80. Der von der ComCom neu festgelegte Entbündelungspreis liegt rund vier bis fünf Franken über dem europäischen Mittel. Abgesehen von unterschiedlichen Berechnungsmethoden kann dieser Unterschied auf das höhere Preisniveau (z.B. bei Tiefbauarbeiten) und die flächendeckende Erschliessung mit Festnetzanschlüssen in der Schweiz zurückgeführt werden.

Günstigere Interkonnektion
Die Interkonnektionspreise entgelten die Nutzung des Swisscom-Festnetzes zur Durchleitung von Telefonanrufen der anderen Telekomanbieter (Terminierung). Für 2011 sinken diese Preise um bis zu 15 Prozent. Bei den Interkonnektionsdiensten, die nicht nach Nutzung abgerechnet werden, reduzieren sich die Preise um bis zu 36 Prozent. Dazu zählen Dienste, die für die Netzzusammenschaltung notwendig sind, wie zum Beispiel das Einrichten der Betreiberauswahl oder das Implementieren neuer Nummernblöcke. Im Festnetzbereich zählen die Interkonnektionspreise damit nach wie vor zu den tiefsten in Europa.

Preise für Kollokation sinken ebenfalls
Damit die Konkurrenten von Swisscom die Anschlussleitungen entbündeln können, müssen sie ihre eigenen Geräte in den Anschlusszentralen installieren und selbst betreiben. Für diese Kollokation bezahlen sie Miete. Mit dem ComCom-Entscheid reduziert sich der Mietpreis für die Fläche in den Swisscom-Anschlusszentralen um rund 2 Prozent.

Kostenorientierte Preise – neue Grundlage
Swisscom als marktbeherrschende Anbieterin ist verpflichtet, bestimmte Dienstleistungen der Konkurrenz zu kostenorientierten Preisen anzubieten. Swisscom berechnet ihre Preise gegenwärtig auf der Grundlage der Kupfertechnologie. Diese mittlerweile alte Technologie kann die ComCom aber künftig nicht mehr berücksichtigen, weil sie nicht einer effizienten Leistungserbringung entspricht. Vielmehr würde ein modernes Telekomnetz heute mit Glasfasertechnologie erstellt. Bereits vor einigen Jahren hatte die ComCom darauf hingewiesen, dass der Technologiewandel eine neue Situation schaffen und die Preisberechnung anzupassen sein wird.

 


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