Runder Tisch zu Glasfasernetzen: Ziele erreicht

Bern, 16.01.2012 - Viele Gebiete der Schweiz werden mit modernen Telekommunikationsnetzen erschlossen. Dank den Diskussionen am Runden Tisch zu Glasfasernetzen und den erarbeiteten Standards kann der unkoordinierte Neubau mehrerer Netze vermieden werden, die Konsumentinnen und Konsumenten können ihren Anbieter von Telekomdiensten frei wählen. Die Marktakteure und die Eidg. Kommunikationskommission (ComCom) sind deshalb der Ansicht, dass weitere Gespräche am Runden Tisch nicht mehr nötig sind.

An ihrem neunten Runden Tisch haben die Teilnehmer festgestellt, dass sich der Ausbau von Fest- und Mobilfunknetzen mit sehr hohen Bandbreiten wie VDSL, Kabelnetze, Glasfaser und demnächst LTE positiv weiter entwickelt. Im Rahmen des Runden Tisches und der Industriearbeitsgruppen des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) konnten konkrete Resultate erreicht werden – dank der Zusammenarbeit von Telekom-Anbietern und Elektrizitätswerken.

Für die Wirtschaft und die Informationsgesellschaft in der Schweiz ist die Breitbandentwicklung entscheidend. Unser Land strebt in diesem Bereich international eine Spitzenstellung an. Die ComCom koordiniert und unterstützt deshalb die entsprechenden Investitionen. Es war ihr Ziel, die nötigen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Glasfaser bis ins Haus (FTTH) zu schaffen und damit Doppelspurigkeiten zu vermeiden, aber auch eine diskriminierungsfreie, möglichst breite Nutzung des Glasfasernetzes sollte erreicht werden.

Die Resultate
Zentrale Anliegen des Runden Tisches wurden erreicht: Der Netzaufbau erfolgt nun koordiniert und ohne Doppelspurigkeiten. Der Netzzugang für alle Telekom-Anbieter und ein Modell mit mehreren Glasfasern in den Gebäuden (Mehrfasermodell) soll den Wettbewerb fördern und den Kunden eine breite Anbieter-Auswahl bieten.

In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden einheitliche technische Standards für die hausinterne Verlegung von Glasfasern bis in die Wohnungen (Schnittstellen für die Zusammenschaltung, Steckdosentyp, usw.) erarbeitet. Hauseigentümer und Netzbetreiber verfügen zudem über einen Mustervertrag, der die rechtlichen und finanziellen Aspekte von FTTH-Installationen in Wohnliegenschaften regelt. Eine gemeinsame Plattform für Bestellungen und Kundenmutationen im Glasfaserbereich wurde entwickelt und soll in diesem Jahr in den definitiven Betrieb gehen. Damit können Konsumentinnen und Konsumenten künftig ohne Probleme ihren Anbieter wechseln.

Moderne Telekommunikationsnetze in der ganzen Schweiz
Der Breitbandausbau soll auch in Gebieten mit geringerer Bevölkerungsdichte vorangetrieben werden. Das BAKOM hat zu diesem Zweck am 31. August 2011 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die eine Übersicht über die verschiedenen verfügbaren Technologien zur Versorgung der Schweiz mit modernen Telekommunikationsnetzen erstellen wird. Vertreter von Telekommunikationsnetz-Betreibern, Elektrizitätswerken, Verbänden, Kantonen und Bund werden die Verfügbarkeit von Hochbreitbandangeboten, ihre Nachfrage sowie Entscheidhilfen für Gemeinden und Regionen zusammenstellen und veröffentlichen.

Der Runde Tisch zu Glasfasernetzen
Der Runde Tisch zu Glasfasernetzen wurde im Juni 2008 von der ComCom ins Leben gerufen, um Fragen zur Erschliessung der Haushalte mit Glasfasernetzen zu erörtern. Die ComCom wollte verhindern, dass in diesem Bereich Monopole entstehen, die den Zugang für andere Telekommunikationsanbieter erschweren und den Wettbewerb behindern. Gleichzeitig sollte der Netzaufbau möglichst effizient stattfinden, um volkswirtschaftlich sinnvolle Investitionen zu erlauben. An neun Runden Tischen haben jeweils ein Dutzend Chefs von Schweizer Unternehmen teilgenommen, die in Glasfasernetze investieren.

Fiber to the Home (FTTH)
Als Fiber to the Home (FTTH) bezeichnet man ein Fernmeldenetz, das bis in jedes Geschäfts-, Mehr- oder Einfamilienhaus über Lichtwellenleiter (Glasfaser) geführt wird. Die Glasfaser ist ein längst erprobtes Übertragungsmedium für hohe Datenraten und wird in der Evolution der Anschlussnetze in den nächsten Jahren notwendig sein, weil die alten Kupferleitungen dem wachsenden Bedarf nach höheren Bandbreiten für Internet-Applikationen, insbesondere für das Fernsehen mit hoher Auflösung, nicht mehr genügen werden.


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