Saubere Ställe schonen die Umwelt

Zürich, 26.01.2012 - Ammoniak aus der Landwirtschaft belastet die Umwelt. Wie sich die Emissionen am effizientesten senken lassen, diskutieren Vertreter aus Forschung, Politik und Praxis an einer Tagung von Agroscope.

Ammoniak, das in die Atmosphäre gelangt, wird als saurer Regen wieder ausgewaschen und schädigt Wälder und empfindliche Ökosysteme. In der Schweiz stammen über 90 Prozent des Ammoniaks aus der Landwirtschaft, grösstenteils aus den Ausscheidungen von Nutztieren. Die Emissionen entstehen hauptsächlich in Ställen und Güllelagern sowie auf Feldern.

Um die Ammoniak-Emissionen zu reduzieren, werden praxistaugliche Minderungsmassnahmen benötigt. Diese stehen im Fokus der heutigen ART-Tagung der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon. Beleuchtet wird dabei die gesamte Stickstoffkette von der Fütterung über die Stallhaltung bis hin zum Lagern und Ausbringen der Gülle.

Minderungspotenziale ausschöpfen
Während die Emissionen durch abgedeckte Güllelager und bodennahe Gülleausbringung bereits abgenommen haben, ist dieses Ziel im Stall noch nicht erreicht. Dort sammeln sich Harn und Kot der Tiere oft über Stunden auf den Laufflächen an. Je länger sie dort bleiben, desto mehr Ammoniak entweicht in die Luft. Um dies zu verhindern, muss Harn möglichst rasch ins Güllelager abfliessen können und der Stallboden gründlich und häufig gereinigt werden. Dies lässt sich zum Beispiel durch geneigte Laufflächen, reinigungsfreundliche Oberflächen und automatisierte Entmistung erreichen.

Um möglichst emissionsarme Laufflächen und entsprechende Stallkonzepte weiterzuentwickeln, wird Agroscope mit verschiedenen Firmen zusammen arbeiten. Notwendige Untersuchungen möchte man auch in einem geplanten Modell-Versuchsstall durchführen. Dabei soll die sogenannte Tracer-Ratio-Methode zum Einsatz kommen, die Agroscope gemeinsam mit der Empa Dübendorf entwickelt hat. Mit ihr lassen sich Ammoniak-Emissionen aus freigelüfteten Ställen zuverlässig messen.

Weniger Ammoniak-Emissionen schonen nicht nur die Umwelt, sondern haben einen zusätzlichen Vorteil: Es stinkt weniger. Das kommt auch den Anwohnern zugute. Das Thema Geruchsbelästigung aus der Tierhaltung ist ein weiterer Schwerpunkt der ART-Tagung.


Adresse für Rückfragen

Sabine Schrade, Gruppe Bau, Tier und Arbeit
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon 1,
8356 Ettenhausen
E-Mail: sabine.schrade@art.admin.ch, Tel. 052 368 33 33

Claudia Hoffmann, Mediendienst
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Reckenholzstrasse 191, 8046 Zürich
E-Mail: claudia.hoffmann@art.admin.ch, Tel. 079 763 70 36



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