Zahl der Militärdiensttage 2011 leicht gesunken

Bern, 27.02.2012 - Die Schweizer Armee hat im Jahr 2011 etwas weniger Diensttage geleistet als im Vorjahr. Mit 6,2 Millionen Diensttagen und durchschnittlichen Kosten pro Diensttag von 33,55 Franken liegt sie dennoch in der Bandbreite der letzten zehn Jahre. Auch die Zahl der Diensttage für Einsätze ging zurück, und zwar um einen Fünftel auf 255'386 Diensttage.

Im Jahr 2011 wurden in der Schweizer Armee 6'237'901 Diensttage geleistet. Das sind 154'030 Diensttage (2,4 Prozent) weniger als im Vorjahr. Zwei Drittel der Diensttage wurden in der Grundausbildung und der Weiterbildung in Rekruten-, Unteroffiziers- und Offiziersschulen geleistet. Pro Tag standen durchschnittlich 17'000 Armeeangehörige im Dienst. Armeeangehörige kosten im Durchschnitt 33,55 Franken pro Tag. Darin enthalten sind unter anderem Sold, Unterkunft, Verpflegung und Transporte.

Einsatzbilanz rückläufig
Für Einsätze der Armee wurden letztes Jahr 255'386 Diensttage geleistet. Dies sind fast 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Grund liegt darin, dass im Jahr 2011 zu den ständigen subsidiären Sicherungseinsätzen und dem Einsatz zugunsten des World Economic Forum WEF in Davos, keine weiteren grösseren Sicherungseinsätze zu leisten waren. Wegen  Optimierungsmassnahmen im WEF-Einsatz waren zudem im Jahr 2011 fast 10'000 Diensttage weniger nötig als noch im Jahr zuvor. Gesamthaft standen während dem WEF, alle Einsätze der Armee eingerechnet, maximal 4077 AdA (Vorjahr: 4712) im Einsatz.
Im Durchschnitt auf das ganze Jahr 2011 gerechnet standen täglich 700 Soldatinnen und Soldaten (Vorjahr: 866) im Einsatz, davon 435 im Inland (62%) und 265 im Ausland (38%).

Sicherungs- und Unterstützungseinsätze in diversen Bereichen
Gut die Hälfte der Einsatz-Diensttage 2011 wurden bei subsidiären Sicherungseinsätzen zugunsten der zivilen Behörden erbracht (130'769 gegenüber 190'495 im Vorjahr). 38 Prozent fielen in den Bereich der Friedensförderung; Mit 96'656 Diensttagen sind das etwa gleich viele wie im Vorjahr. 24'191 Diensttage wurden im Bereich der Unterstützungseinsätze geleistet, wobei 42 zivile Veranstaltungen, darunter etwa die Gymnaestrada in Lausanne, das Eidge­nössische Musikfest in St.Gallen und das Eidgenössische Jodlerfest in Interlaken, unterstützt wurden. Die Unterstützungsleistungen blieben damit 15 Prozent unter dem Vorjahr (27‘990 Diensttage).
9 Prozent der Einsatz-Diensttage (3770 an der Zahl) wurden im Bereich der Katastrophenhilfe geleistet. Die Hilfeleistungen der Armee bei der Bewältigung des Waldbrandes in Visp (VS) und bei den schweren Unwettern im Kandertal (BE) und im Lötschental (VS) wurden von der betroffenen Bevölkerung sehr geschätzt.

Weniger Milizeinsätze
Milizangehörige leisteten 69 Prozent (Vorjahr 73%) der in Einsätzen geleisteten Diensttage, das Berufspersonal 31 Prozent (Vorjahr: 27%). Nicht eingerechnet sind in dieser Einsatzbilanz die Diensttage der Luftwaffe zugunsten des Grenzwachtkorps (GWK), der Polizei, der Rettungsflugwacht, des Schweizerischen Alpenclubs und des Lufttransportdienstes des Bundes. Die Luftwaffe hat im vergangenen Jahr im Rahmen des Luftpolizeidienstes 14 Hot-Missions geflogen; Im Vorjahr waren es 22 Interventionen. In der Luftaufklärung wurden für das GWK 51 Drohnen- und 6 FLIR-Einsätze (Super Puma Helikopter mit Wärmebildkamera) geleistet, für die Polizei 5 Drohnen- und 10 FLIR-Einsätze. Im Bereich Lufttransport lag das Schwergewicht der Einsätze bei der Unterstützung des GWK (513 Stunden), gefolgt von 304 Stunden für die Polizei.

Höhere Transportkosten aufgrund gestiegener Preise
Die Militärdienstleistungen 2011 kosteten total 209 Millionen Franken. Die Transporte sind mit 44 Millionen Franken trotz weniger Diensttagen um eine Million Franken gestiegen. Dies geht auf eine Tarifanpassung der SBB zurück. Armeeangehörige reisen mit Marschbefehl gratis. Dieses Angebot nutzten über 72% der Dienstleistenden. Der grösste Kostenträger ist mit 60,8 Millionen Franken ist die Verpflegung. Es wurden 12,7 Millionen Mahlzeiten zubereitet. Dafür stehen pro Diensttag und Armeeangehöriger seit 2003 unverändert 8,50 Franken zur Verfügung. Zwei Drittel der Verpflegungskosten wird vor Ort für den Einkauf von Frischprodukten ausgegeben. Die Verpflegung in Gaststätten schlägt pro Tag mit 42 Franken zu Buche. Diese Kosten beliefen sich 2011 auf 13 Millionen Franken, das sind rund 21% der Gesamtkosten für Verpflegung.

Reduktion der Kosten für Unterkünfte dank eigener Infrastruktur
Knapp 55 Millionen machte der Sold aus. Mit weniger als die Hälfte (25 Millionen Franken) wurden bundes-externe Unterkünfte entschädigt. Der Rückgang zum Vorjahr um 3,5 Millionen Franken ist darauf zurückzuführen, dass vermehrt die bundeseigenen Infrastrukturen belegt werden.

Für die 6,2 Millionen Diensttage im 2011 mussten 3700 Buchhaltungen erstellt und kontrolliert werden.


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Christoph Brunner, Armeesprecher
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