Pegel der Jurarandseen und des Zürichsees werden tief gehalten

Bern, 16.03.2012 - Die Pegel der Jurarandseen und des Zürichsees werden vorderhand tief gehalten, damit sie das Wasser zurückhalten könnten, falls in den kommenden Wochen Schneeschmelze und gleichzeitig starke Regenfälle zusammentreffen. Diese vorsorgliche Massnahme haben das Bundesamt für Umwelt BAFU gemeinsam mit den betroffenen Kantonen getroffen.

Dieses Jahr liegen - ähnlich wie im Frühling 1999 oder 2009 - grosse Schneemengen am Alpennordhang. Für den Fall, dass in den kommenden Wochen zusätzlich zur Schneeschmelze starke Regenfälle auftreten, müssen die Jurarandseen (Neuenburger-, Bieler- und Murtensee) sowie auch der Zürichsee Speicherkapazitäten haben, um das Wasser aufnehmen zu können. Auf Antrag der Kantone Bern und Zürich haben das Bundesamt für Umwelt BAFU gemeinsam mit den Kantonen Bern, Zürich, Aargau, Solothurn, Neuenburg, Freiburg und Waadt am 13. März 2012 entschieden, einer Abweichung von den Regulierreglementen zuzustimmen. Das bedeutet, dass man in den kommenden Wochen die Seepegel der Jurarandseen und des Zürichsees weniger rasch ansteigen lässt. Durch diese Massnahme werden auch die Pegelschwankungen in der gegenwärtig für den Fischlaich kritischen Zeit möglichst gering gehalten.

Viel Schnee allein führt nicht zu Hochwassern

Ein Frühlingshochwasser kann entstehen, wenn zu den grossen Schneemengen noch zwei weitere Faktoren dazukommen: längere Wärmeperioden mit einem gleichzeitig starken Anstieg der Nullgradgrenze in den Bergen sowie intensive, lang anhaltende Niederschläge mit hoher Schneefallgrenze. Erst diese Kombination kann zu Hochwasser führen, so wie das auch im Frühling 1999 der Fall war. Der Entscheid, von Regulierreglementen abzuweichen und damit Speicherkapazitäten in den Seen zu schaffen, trägt den Unsicherheiten der mittel- und langfristigen Entwicklung Rechnung. Eine ähnliche Massnahme war auch im April 2009 für die Jurarandseen und den Zürichsee getroffen worden.

Zurzeit ist aufgrund der meteorologischen Prognosen und der Abflussvorhersagen nach Einschätzung der Bundesstellen - BAFU, MeteoSchweiz und SLF - nicht mit Hochwasser zu rechnen. Der Bund und die Kantone verfolgen laufend gemeinsam die weitere Entwicklung der Lage.


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