Bundesrat führt Nano-Aktionsplan fort: Neue Internetplattform für das Publikum

Bern, 25.04.2012 - Der Bundesrat will den Aktionsplan Synthetische Nanomaterialien bis Ende 2015 mit den vorhandenen Ressourcen weiterführen, aber gleichzeitig Prioritäten setzen. Er verabschiedete einen entsprechenden Bericht, der auch über die bisherige Umsetzung des Aktionsplanes aus dem Jahre 2008 Bilanz zieht. Ab sofort kann sich die Öffentlichkeit zudem auf www.infonano.ch über Nanotechnologie und Nanomaterialien informieren.

Mit dem Aktionsplan und seiner Fortführung will der Bundesrat den Nano-Standort Schweiz und den sicheren Umgang mit synthetischen Nanomaterialien fördern und weiter entwickeln. Dabei geht es in erster Linie darum, methodische Grundlagen für nanospezifische Vorschriften zu erarbeiten und so die Voraussetzungen für entsprechende Regulierungen zu schaffen sowie den Dialog mit Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Konsumentenschutzorganisationen weiterzuführen. Heute werden Nanomaterialien so wie herkömmliche Materialien vom Chemikalien- Lebensmittel- und Arzneimittelrecht erfasst. Die Daten- und Sicherheitsanforderungen bei Anmelde- und Zulassungsverfahren sind identisch. Die heutigen Grundlagen reichen für materielle nanospezifische Rechtsanpassungen noch nicht aus. Bis spätestens Ende 2014 soll ein neuer Bericht Auskunft über den Stand der Dinge geben.

Die seit 2008 erarbeiteten Massnahmen zum Umgang mit Nanomaterialien sollen laufend den neuen Erkenntnissen angepasst werden. Zu den Massnahmen gehören unter anderem ein Kriterienkatalog (Vorsorgeraster), um mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken abzuschätzen. Gleichzeitig wurde ein Konzeptpapier zur Entsorgung von industriellen, nanomaterialhaltigen Abfällen erarbeitet und ein Leitfaden für die Sicherheitsdatenblätter zur Weitergabe von Informationen über Nanomaterialien in Industrie und Gewerbe verfasst.

Dabei arbeitet die Schweiz nicht isoliert, sondern methodische Grundlagen und Testmethoden werden international und koordiniert entwickelt. Unter Federführung der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wird beispielsweise überprüft, ob Testrichtlinien für Chemikalien auch auf Nanomaterialien angewendet werden können. Die Internationale Organisation für Standardisierung ISO ihrerseits definiert Begriffe der Nanotechnologie, die auch Grundlage für künftige schweizerischen Vorschriften sind. Das Nationale Forschungsprogramm NFP 64 „Chancen und Risiken von Nanomaterialien" will zusammen mit europäischen Forschungsprogrammen und Hochschulprojekten Fragen zu Wirkmechanismen und Teststrategien beantworten, um gefährliche Nanomaterialien rasch und zuverlässig erkennen zu können.

Mit der neuen Internetplattform www.infonano.ch, einem departementsübergreifenden Gemeinschaftsprojekt verschiedener Bundesstellen, kommt der Bundesrat einem Bedürfnis von Konsumentenseite entgegen. Dies zeigte auch die Studie „Nanotechnologien aus der Sicht von Konsumenten", die das Bundesamt für Gesundheit BAG in den vergangenen zwei Jahren durchführen liess. Via Website soll sich die breite Öffentlichkeit umfassend und immer aktuell über, Chancen, allfällige Risiken und Gefahren von Nanomaterialen für Gesundheit und Umwelt informieren können.


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BAFU: Andreas Weber
Tel. 031 322 90 00, andreas.weber@bafu.admin.ch

SECO: Kaspar Schmid,
Ressort Chemikalien und Arbeit,
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