Die Schweiz beteiligt sich am Bau des weltweit leistungsfähigsten Teleskops

Bern, 09.05.2012 - Der Bundesrat ermöglicht der Schweiz eine von Beginn an uneingeschränkte Beteiligung am Bau und an der Finanzierung des „European Extremely Large Telescopes“ E-ELT der Europäischen Organisation für Astronomie ESO. Mit der Übernahme von rund 5% der Baukosten kann sichergestellt werden, dass die Schweizer Wissenschaft freien Zugang zu einer Spitzeninfrastruktur für die erdgebundene Astronomieforschung bekommt. Damit Europa in diesem Bereich auch weiterhin an vorderster Front aktiv sein kann, hat die ESO einen revolutionären Entwurf für ein Grossteleskop der 40-Meter-Klasse vorgelegt, das E-ELT, welches um Grössenordnungen leistungsfähiger sein wird als alle heute existierenden Teleskope.

Die 1962 gegründete ESO ist über das vergangene halbe Jahrhundert zur führenden europäischen Organisation für astronomische Forschung herangewachsen und mittlerweile auch das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Mit ihren an drei Standorten in den chilenischen Anden gelegenen Teleskopen und Instrumenten schafft die ESO unter optimalen Beobachtungsbedingungen die Voraussetzungen für astronomische Spitzenforschung. Getragen wird die Organisation von 15 Mitgliedstaaten, darunter auch von der Schweiz.

Nach einer mehrjährigen Planungsphase hat die ESO im Dezember 2011 einen konkreten Vorschlag für den Bau eines E-ELT mit einem Spiegeldurchmesser von rund 40 Metern unterbreitet. Die Optik beruht auf einem revolutionären Design, bei dem das Licht an insgesamt fünf Spiegeln reflektiert wird, was zu einer überragenden Bildqualität führt. Als Standort für das Teleskop wurde der Cerro Armazones, ein 3‘060 m hoher Berg in der chilenischen Atacama-Wüste, rund 130 km südlich der Stadt Antofagasta ausgewählt.

Verschiedene internationale Komitees haben die technische Umsetzbarkeit des E-ELT Konzepts bestätigt und sind zum Schluss gekommen, dass das Teleskop mit einem Budget von 1,3 Milliarden CHF in einer Bauzeit von 11 Jahren realisiert werden kann. Die Schweiz beteiligt sich mit ca. 5% an den Baukosten. Der endgültige Beschluss zum Bau und zur Finanzierung des Projekts ist für die ESO-Ratssitzung im Juni 2012 geplant.


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