Jurarandseen und Zürichsee wieder normal reguliert

Bern, 08.06.2012 - Die grossen Schneemengen in den Bergen sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich geschmolzen, sodass die Jurarandseen und der Zürichsee wieder normal reguliert werden können. Der Bund hatte Mitte März zusammen mit den betroffenen Kantonen das Tiefhalten der Seepegel als vorsorgliche Massnahme gegen potenzielle Frühlingshochwasser beschlossen.

Wegen der überdurchschnittlich hohen Schneemengen hatte der Bund gemeinsam mit den Kantonen Bern, Aargau, Solothurn, Neuenburg, Waadt, Freiburg, Zürich, Schwyz und St.Gallen beschlossen, die Pegel der Jurarandseen (Neuenburger-, Bieler- und Murtensee) und den Pegel des Zürichsees tief zu halten. Ziel dieser Massnahme war es, für mögliche Frühlingshochwasser mehr Platz in den Seen zu erhalten.

Die Mitte März beschlossene Abweichung von den Reguliervorschriften ist nach Einschätzung der Fachstellen des Bundes und der Kantone nun nicht mehr nötig, da in den vergangenen drei Monaten grosse Mengen Schnee geschmolzen sind. Bund und Kantone haben deshalb am 8. Juni gemeinsam entschieden, die Jurarandseen und den Zürichsee wieder normal zu regulieren.

Durch die frühzeitige und kontinuierliche Überwachung der Lage sowie die sorgfältige Umsetzung der vorsorglichen Massnahmen konnte auch die für den Hechtlaich heikle Situation gemeistert werden.

Eingespielte Zusammenarbeit Bund - Kantone

In den vergangenen drei Monaten haben der Bund und die beteiligten Kantone die Lage im Rahmen von wöchentlichen Telefonkonferenzen gemeinsam beurteilt und die vorsorglichen Massnahmen wie zum Beispiel das Tiefhalten der Seepegel festgelegt.

Schneeschmelze noch nicht vollständig abgeschlossen

Noch ist die Schneeschmelze aber nicht vollständig abgeschlossen. Aufgrund der meteorologischen Prognosen, der Beurteilung der Schneesituation und der Abflussvorhersagen ist nach Einschätzung der Bundesstellen - Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz , WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF und das  Bundesamt für Umwelt BAFU - in den nächsten Tagen nicht mit grösserem Hochwasser zu rechnen.

In den nördlichen und zentralen Teilen der Schweiz kam es nach den Gewittern von gestern Abend und der Nacht lokal zu Überschwemmungen.  Die Lage dürfte sich am Wochenende weiter entspannen. In den grösseren Gewässern besteht keine akute Hochwassergefahr. Bei möglichen gewittrigen Schauern sind jedoch lokal Überschwemmungen nicht auszuschliessen. Der Bund und die Kantone verfolgen die Lage weiterhin.


KASTEN
Schneesituation in den Alpen hat sich entspannt

Ein Frühlingshochwasser wie beispielsweise 1999 kann entstehen, wenn grosse Schneemengen, längere Wärmeperioden sowie intensive und lang anhaltende Niederschläge zusammentreffen.

Aktuell liegt in den Alpen für die Jahreszeit zwar immer noch überdurchschnittlich viel Schnee. Die milde Witterung der letzten Wochen führte jedoch dazu, dass die Schneedecke bis ins Hochgebirge vollständig durchfeuchtet ist und der Schnee stark schmilzt. Seit Anfang Mai ist in den Schweizer Alpen mehr als die Hälfte des Schnees geschmolzen. Die Schneegrenze ist auf über 2‘000 m ü. M. angestiegen und die schneebedeckten Flächen sind stark geschrumpft. Dadurch hat sich die Schneesituation entspannt.

Nach einem Anstieg der Wasserführung infolge der Niederschläge vom vergangenen Wochenende und der neuen Niederschläge normalisiert sich derzeit die Lage wieder.


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