Rio+20: Partnerschaften für die Bergregionen

Bern, 20.06.2012 - An der UNO-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 ist heute der Bergpavillon offiziell eröffnet worden. In diesem Raum machen Peru als Gastgeber, die DEZA als Partner sowie weitere Akteure auf die Anliegen der Bergentwicklung und –partnerschaft aufmerksam. Ziel in Rio ist es, die Anliegen der Bergregionen im Schlussdokument zu verankern und den Weg für eine globale Agenda der nachhaltigen Bergentwicklung zu bahnen.

In Zusammenarbeit mit der peruanischen Regierung betreibt die DEZA in Rio einen Bergpavillon. Die Funktion dieses Raums ist es, vom 13. bis 24. Juni auf die Rolle der Berge für die Entwicklung aufmerksam zu machen. Dort werden mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Offiziell eröffnet wurde der Pavillon am 20. Juni durch Perus Präsident Ollanta Humala. Ausser der DEZA werden mehrere andere Schweizer Akteure in diesem Pavillon auftreten, darunter der Kanton Wallis, die Stiftung für die nachhaltige Entwicklung der Bergregionen (FDDM), die Gemeinde Bagnes (VS), das BA für Raumentwicklung ARE und das BA für Umwelt BAFU.

Die DEZA hat sich seit der Rio-Nachhaltigkeitskonferenz 1992 für das Thema Bergentwicklung engagiert und die internationale Bergpartnerschaft mit lanciert. Für die Rio+20-Konferenz setzt sie sich vorab zwei Ziele. Zum einen sollen im offiziellen Schlussdokument in Bezug auf nachhaltige Bergentwicklung im Paragraph 94 hauptsächlich folgende Aspekte hervorgehoben werden:

  • Herausforderung: Berggebiete sind marginalisierte, vernachlässigte und empfindliche Räume mit überdurchschnittlich hoher Armut und Problemen mit Ernährungssicherheit und Migration. Sie sind bedroht von Klimawandel, Gletscherschmelze und Naturkatastrophen.
  • Potenzial: Berggebiete sind Räume mit wichtigen Ökosystemen, Gütern und Dienstleistungen wie insbesondere Wasser und Energie. Sie verfügen über eine grosse genetische Vielfalt und eine hohe Sortenvielfalt von Nahrungspflanzen. 

Zum andern erwartet die DEZA ein Bekenntnis von gleichgesinnten Konferenzteilnehmern zu einer globalen Agenda der nachhaltigen Bergentwicklung. Dazu gehören insbesondere bergspezifische Strategien auf nationaler und internationaler Ebene; die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Gebirgsökosystemen und den Regionen in den Tiefländern, die von Dienstleistungen der Berge profitieren; eine faire Abgeltung von Ökosystemgütern und –leistungen; Strategien, die die grüne Wirtschaft und Innovation der Bergregionen unterstützen und schliesslich regionale Kompetenzzentren, die auf Berggebiete zugeschnitten sind.  

20 Prozent der Weltbevölkerung leben in Bergregionen, 60 bis 80 Prozent der Süsswasserressourcen stammen von dort, 17 von 34 globalen Biodiversitäts-Hotspots liegen in Berggebieten. Der Klimawandel wirkt sich in Bergregionen überproportional aus und hat Konsequenzen weit darüber hinaus. Von den Entwicklungen in den Bergregionen ist auch die Schweiz betroffen, zudem kann sie sich beim Umgang mit Herausforderungen und bei der Suche nach Lösungen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen mit hoher Glaubwürdigkeit einbringen. Viele Projekte der DEZA werden in Bergregionen verwirklicht. 

Bereits an der Rio-Konferenz 1992 spielte die Schweiz eine Schlüsselrolle und half, ein Bergkapitel in der Agenda 21 zu schaffen. Mitte 90er Jahre gründete die Schweiz das internationale Netzwerk ‚Mountain Forum‘. Und an der Weltkonferenz 2002 in Johannesburg hat die Schweiz die ‚Mountain Partnership Initiative‘ erschaffen, die aktuell 50 Staaten und mehr als 150 Organisationen umfasst. Die Schlüsselfunktion der Bergregionen und ihrer Bewohner wird mehr und mehr anerkannt, namentlich auch in den UN-Konventionen über das Klima, die Desertifikation und die Biodiversität. 


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