Rio+20: „Nachhaltiges Dinner“ für Kurswechsel in Nahrungsproduktion

Bern, 21.06.2012 - An einem Dinner besonderer Art nahmen gestern in Rio de Janeiro Repräsentanten der gesamten Nahrungsmittel-Produktionskette auf Einladung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), der Schweizer Stiftung Biovision und des Millennium-Instituts teil. Produzentinnen und Produzenten, Händlerinnen und Händler, Konsumentinnen und Konsumenten sowie Vertreter der Politik trafen sich im Rahmen der Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 zum Dialog über Ernährungssicherheit und ökologischen Anbau.

Die Gäste des Dinners sassen an zwölf Tischen zu zehn Personen. An jedem wurden vier Politiker, Minister bzw. Verantwortungsträger der Rio-Konferenz, zwei Landwirte, ein Vertreter des Handels, ein Verarbeiter, ein Konsumentenvertreter und ein Vertreter des Gesundheitssektors platziert. Die für das Dinner verwendeten Zutaten stammten von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus der Region Rio de Janeiro und wurden auf ökologische Art produziert. Die Landwirte nahmen selbst am Dinner teil und berichteten über die Zutaten.  

Nicht-nachhaltige Systeme der Nahrungsmittelproduktion unterminieren die Möglichkeiten, genug und gesunde Nahrungsmittel für jetzige und künftige Generationen zu produzieren und treiben zudem Millionen von kleinen Landwirten in die Armut. Dabei wären sie grundsätzlich in der Lage, eine Weltbevölkerung von neun Milliarden zu ernähren. In seiner Ansprache sagte Manuel Bessler, Delegierter des Bundesrats für Humanitäre Hilfe: „Eine Nahrungsproduktion, die 70 Prozent des globalen Süsswassersverbrauchs beansprucht, die das Land übernutzt und für fast ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist, ein Nahrungsmittelsystem, das fast eine Milliarde Menschen hungrig zurücklässt, ist nicht tolerierbar und nicht geeignet, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.“ Rio+20 sei eine einmalige Gelegenheit und eine Verpflichtung, den Kurs zu ändern. Hans R. Herren, Präsident der Stiftung Biovision, forderte, dass der Erdgipfel in Rio den Beginn des Kurswechsels markieren müsse: Ein Wechsel zu einem umweltfreundlichen, sozialen und wirtschaftlichen Nahrungssystem auf der Basis von nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktionsmethoden.  

Konkrete Ziele des nachhaltigen Dinners waren die Herstellung von Kontakten zwischen Entscheidungsträgern, Nahrungsmittelproduzenten, Händlern und Konsumenten für weitere Aktivitäten nach der Rio+20-Konferenz sowie Nachachtung für die Forderung, dass eine internationale Organisation (z.B. FAO oder UNEP) das Mandat erhält, Massnahmen zugunsten einer nachhaltigen Landwirtschaft gemäss den Erkenntnissen des Weltagrarrats (IAASTD) zu erarbeiten. 

Die DEZA setzt sich für kleinbäuerliche Strukturen ein und unterstützt Bauernfamilien bei der Produktion und Vermarktung ihrer Produkte und bei der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Sie trägt damit wesentlich zur Verminderung der weltweiten Armut bei. Diese Ausrichtung bleibt auch mit den neuen Herausforderungen wie dem Klimawandel aktuell, die die heutige und künftige Nahrungsmittelproduktion weltweit erschweren.

 

Kontakt/Rückfragen:

Information EDA: 031 322 31 53
Biovision: d.fritz@biovision.ch 

 

 


Adresse für Rückfragen

Kommunikation EDA
Bundeshaus West
CH-3003 Bern
Tel. Medienstelle: +41 58 460 55 55
E-Mail: kommunikation@eda.admin.ch
Twitter: @EDA_DFAE



Herausgeber

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home.html

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-45045.html