Zwei neue Studien liefern fundierte Daten im Bereich Ernährung und Bewegung

Bern, 21.06.2012 - Dank zwei neuen Studien im Rahmen des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung kann das Bundesamt für Gesundheit BAG die Datenlage in diesen beiden Bereichen verbessern. Die Studien liefern differenzierte Zahlen zu Essstörungen und Alltagsbewegung in der Schweiz. Die Daten sind ab sofort im Monitoring-System Ernährung und Bewegung MOSEB integriert.

Gemäss der Studie «Prävalenz von Essstörungen in der Schweiz», leiden in der Schweiz 3,5 Prozent der Bevölkerung in ihrem Leben mindestens einmal an einer Essstörung wie Anorexia nervosa, Bulimia nervosa oder Binge Eating. Frauen sind davon mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer. Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz damit im Schnitt der Industriestaaten. Die Studie ist international die grösste ihrer Art. Befragt wurden 10’000 Personen im Alter von 15 bis 60 Jahren.

Über die Verbreitung von Essstörungen in der Schweiz war bislang wenig bekannt. Studien aus anderen Ländern deuten jedoch darauf hin, dass die Störungen in den letzten Jahren zugenommen haben. Da sie gravierende gesundheitliche Folgen haben können, sind zuverlässige Zahlen für die Schweiz unabdingbar; unter anderem, um Essstörungen vorzubeugen. Die Bevölkerung soll nicht nur auf ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sensibilisiert werden, sondern auch auf gesunden Lebensstil und gesundes Körpergewicht.

Bewegte Schweiz

In der zweiten Studie wurden im Rahmen der Mehrthemenbefragung „Omnibus“ 2011 des Bundesamtes für Statistik BFS über 5000 Personen im Alter zwischen 15 und 74 Jahren unter anderem zu ihren körperlichen Aktivitäten befragt. Sie bewegen sich nach eigenen Angaben im Durchschnitt täglich mehr als dreieinhalb Stunden mit leicht erhöhtem Puls oder beschleunigter Atmung. Dabei machen körperliche Aktivitäten bei der Arbeit und bei alltäglichen Verrichtungen rund die Hälfte der Gesamtaktivität aus, die Bewegung in der Freizeit ein Drittel und die zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege ein Siebtel.

51 Prozent der Befragten erreichen die aktuell geltenden Basisempfehlungen für gesundheitswirksame körperliche Aktivitäten, die mindestens eine halbe Stunde Bewegung täglich in Form von Freizeitaktivitäten oder Sport vorsehen. Gegenüber dem Resultat aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 bedeutet dies eine Verbesserung um 10 Prozentpunkte. Diese Differenz lässt sich jedoch möglicherweise auch auf unterschiedliche Methodik und Fragestellung zurückführen.

Beide Studien wurden anhand internationaler Standards durchgeführt und sind damit weltweit die ersten nationalen Erhebungen dieser Grössenordnung in den Bereichen Essstörungen und Alltagsbewegung. Die Ergebnisse flossen in die MOSEB-Broschüre «Ernährung und Bewegung in der Schweiz», (www.moseb.ch) ein und sind somit Teil der gesamtheitlichen Betrachtung des Gesundheitsverhaltens.


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