Der Bundesrat verabschiedet die Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken

Bern, 27.06.2012 - Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung die nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken gutgeheissen. Für die Koordination der Umsetzung der Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken wird im EFD eine Koordinationsstelle geschaffen. Mit der Strategie will der Bundesrat in Zusammenarbeit mit Behörden, Wirtschaft und den Betreibern kritischer Infrastrukturen die Cyber-Risiken minimieren, welchen sie täglich ausgesetzt sind.

Am 10. Dezember 2010 wurde das VBS vom Bundesrat beauftragt, eine nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken zu erarbeiten. Die Strategie gibt Auskunft darüber,

  • wie die Bedrohungslage im Cyber-Bereich aussieht,
  • wie die Schweiz bzw. die Betreiber der kritischen Infrastrukturen dagegen gerüstet sind,
  • wo die Mängel liegen
  • und wie diese am effizientesten und wirksamsten zu beheben sind.

Die Strategie identifiziert Cyber-Risiken in erster Linie als Ausprägung bestehender Prozesse und Verantwortlichkeiten. Entsprechend sollen diese Cyber-Risiken auch in bereits bestehende Risikomanagementprozesse Eingang finden. In erster Linie sollen die Informationsgrundlage über Cyber-Risiken bei den Verantwortlichen und ihre Wahrnehmung dafür geschärft werden.

Dazu erteilt der Bundesrat den Departementen den Auftrag, die Umsetzung der Massnahmen auf ihrer Ebene und im Verbund und Dialog mit kantonalen Behörden und der Wirtschaft an die Hand zu nehmen. Die Massnahmen erstrecken sich dabei von Risikoanalysen zu kritischen ICT-Infrastrukturen bis zur stärkeren Einbringung der Schweizer Interessen in diesem Bereich auf internationaler Ebene.

Der Bundesrat anerkennt, dass in der Schweiz die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Wirtschaft generell etabliert ist und gut funktioniert. Mit der Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken will er im Cyber-Bereich diese Zusammenarbeit vertiefen und das bereits gelegte Fundament weiter stärken, um so die Minimierung von Cyber-Risiken zielgerichtet anzugehen. Er setzt daher auf bestehende Strukturen und verzichtet auf ein zentrales Steuerungs- und Koordinationsorgan, wie es in anderen Ländern, mit teils weniger ausgeprägter Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteuren, nun aufgebaut wird.

Stattdessen soll der Informationsfluss und die gesamtheitliche Auswertung vorliegender Informationen zu Cyber-Risiken und -Bedrohungen zur Unterstützung von Behörden, Wirtschaft und Betreibern kritischer Infrastrukturen gestärkt und bedarfsgerechter verbreitet werden. Zu diesem Zweck soll die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI gestärkt werden.


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