Die Qualität der Landschaften gezielt fördern – das Beispiel Limmattal

Bern, 29.08.2012 - Die Landwirtschaft trägt dazu bei, die vielfältigen Schweizer Kulturlandschaften in ihrer Qualität und Eigenart zu erhalten. Im Rahmen der Agrarpolitik 2014-2017 (AP 14-17) sollen mit Landschaftsqualitätsbeiträgen Projekte unterstützt werden, die auf regionale Landschaftsziele ausgerichtet sind. Am Beispiel Limmattal und dem Betrieb Ziegelhof der Familie Benz in Wettingen haben das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und die Projektpartner am 29. August 2012 an einer Medienfahrt aufgezeigt, wie die neue Direktzahlungsart funktioniert.

Das Konzept der Landschaftsqualitätsbeiträge wird in vier Pilotprojekten entwickelt; 2012 erfolgt der Start der Umsetzung. Die ersten Ergebnisse sind laut BLW-Vizedirektor Christian Hofer vielversprechend: Die von den Kantonen Aargau, Graubünden, Jura und Waadt in den Pilotprojekten entwickelten Massnahmen sind auf regionale Bedürfnisse zugeschnitten und einfach umsetzbar. Auf der Basis von Bewirtschaftungsverträgen realisieren die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter in den nächsten Jahren die vereinbarten Leistungen und erhalten dafür entsprechende Beiträge. Anschliessend werden die Pilotprojekte ausgewertet.

Der Wettinger Gemeindeammann Markus Dieth zeigte auf, dass die Landschaftsqualitätsbeiträge flexibel auf regionale Verhältnisse zugeschnitten werden können, sodass sie selbst der aussergewöhnlichen Ausgangslage im Limmattal gerecht werden. In diesem dicht besiedelten Agglomerationsgebiet steht das Kulturland unter grossem Druck. Gleichzeitig sind die Landwirtschaftsflächen ein wichtiges Element des Naherholungsgebiets. Das Landschaftsqualitätsprojekt hat zum Ziel, die Landwirtschaftsflächen attraktiver zu gestalten und besser zugänglich zu machen. In Einklang mit der regionalen Entwicklungsplanung werden so Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Kulturland und Erholungsraum für die Landwirtschaft und die Bevölkerung erhalten werden können.

Für Leistungen wie die Anlage von Baumreihen, Wildblumenstreifen und Rastmöglichkeiten entlang von Wegen oder farbig blühenden Ackerkulturen erhalten die Landwirtschaftsbetriebe Landschaftsqualitätsbeiträge. Gemäss Matthias Müller, Abteilungsleiter Landwirtschaft Aargau, stösst die neue Beitragsart auf reges Interesse der Landwirte. So haben sich 46 von 61 Betriebsleitern/Betriebsleiterinnen im Projektperimeter für den Abschluss eines Bewirtschaftungsvertrags angemeldet.

Landwirt Andreas Benz aus Wettingen ist einer der am Projekt beteiligten Bewirtschafter: „Auf meinem Betrieb stelle ich nicht nur Labelfleisch und Ackerprodukte her. Ich produziere auch eine schöne und zugängliche Landschaft, in der sich die lokale Bevölkerung in der Freizeit gerne bewegt." Er hat sich für Massnahmen entschieden, die sich gut in das Betriebskonzept integrieren lassen. Damit hat er gute Voraussetzungen, um sich auf die AP 14-17 vorbereiten zu können.


Adresse für Rückfragen

Jürg Jordi, Leiter Fachbereich Kommunikation, BLW, Tel. 031 322 81 28
Viktor Schmid, Mitglied der regionalen Projektleitung, Tel. 077 494 30 5



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