Höhere Einkommen in der Landwirtschaft im Jahr 2011

Zürich, 20.09.2012 - Im Jahr 2011 sind die Einkommen im Vergleich zum Vorjahr insbesondere wegen den guten Erträgen im Ackerbau deutlich gestiegen. Das landwirtschaftliche Einkommen der Referenzbetriebe erreichte 59 500 Franken je Betrieb und hat gegenüber dem Vorjahr um 7,8 % zugenommen. Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft stieg im Vergleich zu 2010 um 11,1 % auf 43 500 Franken. Dies ist der höchste Wert der vergangenen 10 Jahre. Die Zunahme des Arbeitsverdienstes nimmt mit der Höhenlage ab. So steigt der Arbeitsverdienst in der Talregion um 14,9 %, während sich dieser in der Bergregion um 3,6 % erhöht. Detailliert informiert wurde anlässlich der Agrarökonomie-Informations-Tagung von Agroscope am 20. September 2012 in Reckenholz.

Die mittlere Rohleistung von 259 800 Franken je Betrieb liegt 9 700 Franken beziehungsweise 3,9 % über dem Niveau des Vorjahres. Die Rohleistung aus dem Pflanzenbau steigt um durchschnittlich 4000 Franken (+11,5 %) auf ca. 39 000 Franken. Dies kann vor allem auf das sehr gute Pflanzenjahr mit hervorragenden Ernten im Getreide-, Zuckerrüben- und Kartoffelanbau sowie auf höhere Preise beim Getreide zurückgeführt werden. Zu diesem guten Ergebnis haben insbesondere die starke Zunahme beim Brotgetreide (+1280 Franken oder +26,0 %) und bei den Zuckerrüben (+680 Franken oder +31,7 %) beigetragen.Die Rohleistung in der Tierhaltung nahm um 2000 Franken (+1,8 %) zu. Die Erträge aus der Grossviehmast (+14,2 %) sowie der Mutterkuhhaltung (+7,2 %) fielen dank günstiger Entwicklung des Rindviehmarkts positiv aus. Aufgrund guter Absatzbedingungen hat sich die Rohleistung auch in der Geflügelhaltung positiv entwickelt (+5,9 %). Dazu beigetragen hat die starke Zunahme der Nachfrage nach Schweizer Geflügelfleisch. Der Rückgang der Rohleistung in der Schweinehaltung um knapp 2 % ist auf eine zu hohe Ferkelproduktion mit einem Überangebot an Schlachtschweinen zurückzuführen. Die Rohleistung Milch verharrte praktisch auf dem Vorjahresniveau (+0,3 %), da sich sowohl die Milchproduktion pro Betrieb als auch der Milchpreis gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig ändern. Die Direktzahlungen (inkl. Anbaubeiträge im Ackerbau) nahmen um 990 Franken (+1,7 %) zu. Die Zunahme ist allein auf das (flächenmässige) Wachstum der Betriebe sowie die Ausdehnung der Anbaufläche bei Zuckerrüben und Raps zurückzuführen. Paralandwirtschaftliche Aktivitäten – vor allem der Direktverkauf – sind deutlich um 2700 Franken angestiegen (+13,5%). Dies bestätigt den Trend in den Vorjahren. Die Fremdkosten nahmen gegenüber dem Vorjahr um ca. 5 400 Franken (+2,7 %) zu. Im Jahr 2011 betrugen sie 200 400 Franken pro Betrieb. Die Sachkosten Pflanzenbau blieben praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. In der Tierhaltung stiegen die Sachkosten vor allem infolge höherer Kraftfutterkosten um 710 Franken (+1,3 %). Für Treibstoffe (+14,8 %) wurde deutlich mehr als im Vorjahr bezahlt. Zudem stiegen die Reparaturkosten und Abschreibungen von Maschinen und Gebäuden. Die Kosten für Schuldzinsen waren 2011 geringer als im Vorjahr, dies als Folge des niedrigeren Zinsniveaus für Fremdkapital.               


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Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon 1,
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