Michael N. Hall mit dem Marcel Benoist Preis 2012 ausgezeichnet

Bern, 24.09.2012 - Michael N. Hall, Professor am Biozentrum der Universität Basel, wird mit dem diesjährigen Marcel Benoist Preis ausgezeichnet. Bundesrat Alain Berset, der Präsident des Stiftungsrates der Marcel Benoist Stiftung hat Michael N. Hall heute in Bern empfangen.

Professor Hall wird für seine bahnbrechenden zellbiologischen Studien zum Zellwachstum und zur Krebsentstehung ausgezeichnet. Ausgehend von biochemischen Arbeiten an einfachsten Organismen, besonders der Hefe, hat Prof. Hall in den frühen 1990-er Jahren als junger Assistenzprofessor am Biozentrum Basel ein Eiweiss entdeckt, das in den Zellen das Wachstum und die Zellgrösse steuert. Rasch wurde ihm klar, dass dieser Mechanismus auch in komplexen Organismen, so auch in Säugetieren und im Menschen, vorhanden ist und für das Leben der Zellen und Organe unabdingbar ist. Dieser Wachstums-Regulator wurde von Hall TOR genannt, für target of rapamycin. Rapamycin ist eine Wachstums-hemmende Substanz, die heute auf Grund der Forschungen von Michael Hall in der Krebstherapie eingesetzt wird. In 2002, entdeckte er, dass TOR in zwei verschiedenen Eiweiss-Komplexen funktioniert. Die beiden TOR Komplexe stehen im Zentrum einer Reihe von Signal-Kaskaden innerhalb der Zelle, die das Überleben der Zelle, ihre Grösse und zum Teil auch die Zellteilung steuern. Eine pharmakologische Blockade von TOR kann deshalb zur Bremsung der unkontrollierten Zellteilung, wie sie typisch ist in Krebsgeweben, eingesetzt werden.

Von grosser Bedeutung, insbesondere für die Medizin, sind auch neuste Befunde von Hall und andern Arbeitsgruppen, die zeigen, dass TOR das Nahrungsangebot für Zellen und Gewebe ‚misst‘ und in den zellulären Aufbau integrieren kann. TOR gewinnt dadurch Bedeutung auch für den Alterungsprozess, sowie für die Fehlsteuerungen, die bei Übergewicht auftreten.

Michael Hall hat mit seinen Entdeckungen einen der ganz zentralen Steuerungs-Mechanismen der Lebensvorgänge von Zellen und Geweben sichtbar gemacht. Seine Entdeckungen gehören heute zum Grundwissen in der Biologie. Viele Forschungsgruppen in Molekular- und Zellbiologie, Pharmakologie und Medizin arbeiten heute mit seinen Erkenntnissen und Konzepten. Michael Hall hat damit einen der grossen Durchbrüche im Verständnis zellulärer Lebensprozesse geleistet.  

Die feierliche Zeremonie zur Übergabe des Marcel Benoist Preises erfolgt am 27. November 2012 an der Universität Basel. Der als „schweizerischer Nobelpreis" bezeichnete Marcel Benoist Preis zeichnet seit 1920 jedes Jahr in der Schweiz etablierte Wissenschaftler für ihre bedeutenden Arbeiten und deren Auswirkung auf das menschliche Leben aus (weitere Informationen unter www.marcel-benoist.ch).

Die im Jahr 2010 aufgegleiste Zusammenarbeit mit der Stiftung Schweizer Jugend forscht, wird auch dieses Jahr weitergeführt. Michael N. Hall wird sich nach Möglichkeit für zwei Besuche bei Projekten von Schweizer Jugend forscht zur Verfügung stellen. Die Besuche fördern den Austausch zwischen den Wissenschaftsgenerationen und sollen das gegenseitige Interesse anregen.

Im Zuge der vom Bundesrat beschlossenen Verwaltungsreform wird die Marcel Benoist Stiftung ab dem 1. Januar 2013 im heutigen Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement, dem dann neu Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung angesiedelt.


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