Kraftwerk Chavalon: Bund und Betreiberin unterzeichnen Vertrag für CO2-Kompensation

Bern, 26.09.2012 - Das BAFU und die Betreiberin des geplanten Gas- und Dampfkombikraftwerks Chavalon (Vouvry/VS) haben am 26. September 2012 einen CO2-Kompensationsvertrag unterzeichnet. Er regelt, wie das Kraftwerk den Ausstoss des Klima schädigenden CO2 kompensiert. Vorgesehen sind etwa Investitionen in Programme zur besseren Nutzung der Abwärme bei Infrastrukturanlagen und zur Betriebsoptimierung in grossen Gebäuden.

Das vom Parlament verabschiedete CO2-Gesetz schreibt vor, dass Gaskraftwerke ihren CO2-Ausstoss zu 100 Prozent kompensieren müssen. Gemäss der aktuellen Regelung muss mindestens 70 Prozent davon im Inland kompensiert werden. Die Details der Kompensation sind in einem Vertrag zwischen den Kraftwerkbetreibern und dem Bundesamt für Umwelt BAFU geregelt.

Für das Gas- und Dampfkombikraftwerk-Projekt Chavalon hat das BAFU in mehrjährigen Verhandlungen mit der société Centrale Thermique de Vouvry SA (CTV) nun einen Kompensationsvertrag ausgehandelt (siehe Faktenblatt). Dieser wurde am 26. September 2012 von BAFU-Direktor Bruno Oberle, CTV-Präsident Alexis Fries und CTV-Direktor Andrew Neville in Bern unterzeichnet. 

Je nach Anzahl Betriebsstunden wird das Kraftwerk Chavalon jährlich 0,7 bis 1,2 Millionen Tonnen CO2 ausstossen. Für die Kompensation im Inland will CTV in Programme zur besseren Nutzung der Abwärme bei Infrastrukturanlagen und zur Betriebsoptimierung in grossen Gebäuden investieren. Die Kompensation im Ausland kann gemäss dem Kompensationsvertrag zum Beispiel durch den Kauf von Zertifikaten erfolgen.

BAFU-Direktor Bruno Oberle betonte anlässlich der Vertragsunterzeichnung: «Der Abschluss der Verhandlungen zeigt, dass sich mit dem Instrument der vertraglichen Kompensationspflicht der vermeintliche Widerspruch zwischen den Zielen der Klima- und Energiepolitik überbrücken lässt.» Für Oberle hat dank der Kompensationspflicht der Betrieb eines Gaskraftwerkes für das Klima längerfristig sogar einen positiven Effekt: «Die privatwirtschaftlichen Investitionen in klimaschonende, zukunftsträchtige und intelligente Technologien werden die Betriebszeit des Kraftwerks überdauern und so das Klima nachhaltig schonen».

 Mit dem Abschluss des Vertrags darf das Bewilligungsverfahren weitergeführt werden. Die Standortgemeinde Vouvry hat den Bau des Kraftwerks Chavalon im September 2009 bewilligt. Gegen diesen Entscheid wurden Rekurse eingereicht, die momentan vom Walliser Verwaltungsgericht behandelt werden.


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