Bis jetzt keine weiteren PRRS-infizierten Schweine in der Schweiz

Bern, 04.12.2012 - Letzte Woche wurde in drei Betrieben der Ostschweiz eine PRRS-Infektion festgestellt. Die Betriebe wurden gesperrt und Untersuchungen des Bestandes angeordnet. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen vermuten, dass sich die Seuche noch nicht weiter ausbreiten konnte. Bis jetzt sind keine weiteren infizierten Tiere entdeckt worden. Alle 27 Schweinezuchtbetriebe, in denen Spermalieferungen aus der infizierten deutschen Eberstation zum Einsatz kamen, bleiben weiterhin gesperrt und in jedem Bestand werden Blutproben untersucht.

Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom (PRRS) ist eine Virusinfektion der Schweine, die Fruchtbarkeitsstörungen, Aborte, Geburten lebensschwacher Ferkel und milde Atemwegserkrankungen verursachen kann. Sie ist weltweit eine der bedeutendsten Schweinekrankheiten. Die Krankheit verbreitet sich über infizierte Tiere. Sie kann aber auch über Samen und im Körper von Mutterschweinen auf ungeborene Ferkel übertragen werden. PRRS ist gemäss Tierseuchenverordnung  als auszurottende Seuche eingestuft. Im Verdachts- und Seuchenfall werden Betriebs- und Importsperren verhängt, um eine  Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich und das Fleisch kann bedenkenlos gegessen werden.

Durch den Import von Sperma von infizierten Ebern gelangte das PRRS -Virus in die Schweiz. Die 72 Sauen, welche mit dem positiven Sperma belegt wurden, sind unmittelbar nach Bekanntwerden der Infektion geschlachtet worden. Untersuchungen der Blutproben dieser geschlachteten Sauen ergaben, dass bei 3 Betrieben eine PRRS-Infektion stattgefunden hat. Die drei Betriebe wurden gemäss Tierseuchenverordnung als Seuchenbetriebe eingestuft. Das heisst, der ganze Bestand wird untersucht und ihre Kontaktbetriebe wurden ausfindig gemacht und ebenfalls gesperrt.

Weiter gesperrt bleiben alle 27 Schweinezuchtbetriebe, in denen Spermalieferungen aus der deutschen Eberstation zum Einsatz kamen. Die Untersuchungen der Muttersauen in diesen Betrieben ist angelaufen.

Die Ergebnisse der Seuchenbetriebe liegen unterdessen vor. Sie lassen vermuten, dass bis heute keine weiteren Schweine infizierten wurden. Um sicher zu sein, dass keine Infektion übersehen wurde, werden die Schweine in den Seuchenbetrieben in Kürze nachuntersucht. Zum heutigen Zeitpunkt kann davon ausgegangen werden, dass keine Ansteckung über die gesperrten Betriebe hinaus stattfinden konnte. Da die mit Sperma von infizierten Ebern besamten Sauen sofort vorsorglich  geschlachtet wurden, konnte sich das Virus anscheinend  noch nicht genügend vermehren und verbreiten. Die Untersuchungen der Blutproben laufen Tag und Nacht weiter, Ergebnisse treffen laufend ein. Eine endgültige Entwarnung kann deshalb noch nicht gegeben werden.

Weitere Informationen zur PRRS finden Sie auf www.bvet.admin.ch unter dem Stichwort PRRS.

 


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