Schweizer Projekt Flaggschiff der europäischen Forschung

Bern, 28.01.2013 - Im Wettbewerb um EU-Fördergelder für Flaggschiff-Projekte auf dem Gebiet von neuen und künftigen Technologien hat die Schweiz Spitzenplätze errungen. Für Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann unterstreicht dies die Leistungsfähigkeit des Schweizer Modells zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation. An fünf von sechs Projekten, die in die Endauswahl dieser Initiative vorgestossen sind, waren Forschungsgruppen der beiden ETH beteiligt, an drei davon führend. Unter den zwei schlussendlich ausgewählten Projekten ist das von der EPFL geführte „Human Brain Project“. Es soll ab 2013 über 10 Jahre mit substantiellen Mitteln aus dem 7. und 8. EU-Forschungsrahmenprogramm gefördert werden.

Im Rahmen der Forschungsflaggschiff-Initiative «Neue und künftige Technologien» («Future and Emerging Technologies», FET) fördert die Europäische Kommission grosse, ambitiöse Forschungsvorhaben mit visionären Zielen auf dem strategisch wichtigen Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien. Vorgesehen ist, dass die ausgewählten Projekte während einer Laufzeit von 10 Jahren mit bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. Einen bedeutenden Teil dieser Mittel sollen die beteiligten Länder und Institutionen sowie die Industrie aufbringen. Dieser Anteil kann auch als Sachleistung erbracht werden.

Die Schweiz hat sich im Rahmen der Beschlüsse des Bundes zur Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2013-16 darauf vorbereitet, Flaggschiffprojekte, die von Schweizer Forschenden koordiniert werden, auf nationaler Ebene unterstützen zu können. Das nun von der Europäischen Kommission aufgrund des wissenschaftlichen Exzellenzkriteriums ausgewählte und von der EPFL koordinierte Flaggschiffprojekt „The Human Brain Project" (HBP) baut auf dem „Blue Brain Project" der EPFL auf. Dieses ist seit längerem eine von drei strategischen Initiativen des ETH-Rats. Die Finanzierung des nationalen Anteils am HBP ist daher gegeben und liegt in der Verantwortung und Prioritätensetzung des ETH-Rats.

Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), sieht die äusserst starke Vertretung von Schweizer Forschungsgruppen in der Endauswahl der FET-Flaggschiff-Initiative als Beleg für die Spitzenposition der Schweiz. Sie zeige auch die erfolgreiche Forschungszusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern auf dem Gebiet der Informationstechnologie. Bundesrat Schneider-Ammann gratuliert allen Schweizer Forschungsgruppen, die es bis in die Endausscheidung der europäischen Forschungs-Champions-League geschafft haben. Und er weist darauf hin, dass die vorgeschlagenen Projekte in einem Bottom-up-Prozess von den Forschenden selbst erarbeitet worden sind, was ein weiteres Mal die Richtigkeit des auf grösstmöglicher Autonomie basierenden Organisationsmodells der Schweizer Wissenschaft belege.

Hauptziel des von der EPFL koordinierten Flaggschiffprojekts „Human Brain Project" ist die computergestützte Simulation des menschlichen Gehirns, wodurch grundlegende Fortschritte in den Neurowissenschaften, in der Medizin, in den Sozialwissenschaften sowie in Informationstechnologie und Robotik erwartet werden. An dem HBP sind neben der EPFL seitens der Schweiz auch das Centre hospitalier universitaire vaudois CHUV, die ETH Zürich, die Universitäten Bern und Zürich und die IBM Research GmbH beteiligt. Damit gestalten Schweizer Forschende einen strategisch zentralen und zukunftsweisenden Teil der europäischen Wissenschaft und Innovation mit.

Auch bei „Graphene", dem zweiten von der EU-Kommission ausgewählten Flaggschiffprojekt unter schwedischer Führung, ist die Schweizer Forschung prominent vertreten. Hier arbeiten die ETH Zürich, die kantonalen Universitäten Genf, Basel und Zürich sowie die Empa mit.


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Jürg Burri, Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Vizedirektor, Leiter Direktionsbereich Forschung und Innovation
Tel: +41 31 3223 17 88


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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
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