Cybermobbing, Games, Smartphones und Co.? Was Eltern wissen wollen.

Bern, 01.02.2013 - Ab sofort stellt das nationale Programm Jugend und Medien die Broschüre «Medienkompetenz – Tipps zum sicheren Umgang mit digitalen Medien» bereit. Der vom medienpsychologischen Forschungsteam der ZHAW entwickelte Leitfaden beantwortet auf einer wissenschaftlichen Basis die wichtigsten Fragen, die sich Eltern im Zusammenhang mit der Mediennutzung ihrer Kinder stellen.

«Wie kann ich mein Kind vor ungeeigneten Inhalten schützen?», «Welche digitalen Medien für welches Alter?», «Wo liegen Chancen und Gefahren von Facebook und Co.?», «Können Kinder Realität und Fiktion in den Medien unterscheiden?», «Was kann man als Opfer von Cybermobbing tun?». Dieser kleine Auszug zeigt: Die Medienkompetenz-Broschüre beantwortet vielfältige Fragen rund um das Thema Jugend und Medien.

Der Leitfaden wird vom nationalen Programm Jugend und Medien, welches vom Bundesamt für Sozialversicherungen umgesetzt wird, zusammen mit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften herausgegeben. Experten und Eltern schätzen den informativen und übersichtlichen Inhalt. Für die zweite, überarbeitete Auflage wurden die Inhalte aktualisiert und ergänzt. Zudem finden sich Angaben zu weiterführender Literatur, Studien und Internetseiten mit medienpädagogischem Material.

Mobil, mobiler, Smartphone

Medienkompetenz wird immer wichtiger, denn Jugendliche surfen immer häufiger via Smartphone im Internet – meist unbeaufsichtigt. Das hat die aktuelle, zweite JAMES-Studie der ZHAW klar gezeigt (siehe Faktenblatt). Die Resultate präsentieren gegenüber der ersten Studie eindrücklich: Der Anteil an Smartphones hat sich fast verdoppelt – auf 80 Prozent. Vor zwei Jahren surften lediglich 16 Prozent der Jugendlichen täglich oder mehrmals wöchentlich via Smartphone im Internet, heute sind es bereits 66 Prozent.

Aktiv und altersgerecht begleiten

Genau hier setzt der Leitfaden an. Prof. Dr. Daniel Süss, Leiter des Medienpsychologischen Forschungsteams der ZHAW, betont: «Heranwachsende müssen sich Medienkompetenz aneignen, das ist wichtig. Der Leitfaden gibt Eltern und Lehrpersonen eine Orientierungshilfe und ermutigt sie, Kinder und Jugendliche im Umgang mit digitalen Medien aktiv zu begleiten.» Auch Lucrezia Meier-Schatz, CVP-Nationalrätin und Geschäftsführerin von Pro Familia, ist überzeugt: «Es ist wichtig, Eltern die Chancen und Gefahren der Mediennutzung aufzuzeigen. Wenn Eltern ein Verständnis für die Integration der Medien in den Kinderalltag entwickeln, können sie ihre Kinder in der Nutzung der Medien im Alltag besser anleiten und unterstützen.» Begleitung beginnt im Idealfall so früh wie möglich, denn die JAMES-Studie hat auch gezeigt, dass bereits 14 Prozent der 6- bis 7-Jährigen ein Handy besitzen.

Ergänzend zum Ratgeber fasst ein Flyer die wichtigsten Tipps für den sicheren Umgang mit digitalen Medien in zehn goldenen Regeln zusammen.

Broschüre bestellen

Die Broschüre ist kostenlos erhältlich per E-Mail an verkauf.zivil@bbl.admin.ch. Wichtig: Bestellnummer angeben. Deutsch: 318.850.d, Französisch: 318.850.f, Italienisch: 318.850.i

Nationales Programm Jugend und Medien
 
Das Nationale Programm zur Förderung von Medienkompetenzen wurde vom Bundesrat im Juni 2010 für die Jahre 2011–2015 beschlossen und dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) zur Umsetzung übertragen. Gemeinsam mit den Medienbranchen verfolgt das Programm das Ziel, dass Kinder und Jugendliche kompetent mit digitalen Medien umgehen, deren Chancen nutzen und vor deren Gefahren geschützt sind. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Akteure in diesem Bereich vernetzt werden. Tragende Programmpartner sind die Swisscom AG, welche sich seit vielen Jahren im Jugendmedienschutz engagiert, der Verband der Computerspielbranche SIEA (Swiss Interactive Entertainment Association), der die Umsetzung des europaweiten Altersklassifikationssystems PEGI in der Schweiz gewährleistet sowie die Jacobs Foundation, die langjährige Fördererfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung hat. Mit der Plattform jugendundmedien.ch bietet das Programm ein Internetportal mit aktuellen und verlässlichen Informationen zum Thema Jugendmedienschutz.
 
Das Nationale Programm Jugend und Medien organisiert das Nationale Fachforum Jugendmedienschutz – das zweite Fachforum findet am 7. März 2013 in Bern statt.
 
ZHAW Departement Angewandte Psychologie
 
Das ZHAW Departement Angewandte Psychologie ist das führende Kompetenzzentrum für wissenschaftlich fundierte Angewandte Psychologie in der Schweiz. Mit dem Bachelor- und dem konsekutiven Masterstudiengang, dem Bereich Forschung & Entwicklung sowie dem Beratungs- und Weiterbildungsangebot des Hochschulinstituts IAP Institut für Angewandte Psychologie machen wir wissenschaftlich fundiertes Wissen für Menschen und Unternehmen in ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld nutzbar.


Adresse für Rückfragen

Bundesamt für Sozialversicherungen BSV, Nationales Programm Jugend und Medien
Thomas Vollmer, Leiter Jugendschutzprogramm
+41 31 323 82 58, thomas.vollmer@bsv.admin.ch

ZHAW, Departement Angewandte Psychologie
Tanja von Rotz, Leiterin Marketing & Kommunikation
+41 58 934 84 08, tanja.vonrotz@zhaw.ch



Herausgeber

Bundesamt für Sozialversicherungen
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