Joint Venture im Bereich Bioenergie und Ressourceneffizienz: PSI und FHNW gründen gemeinsames Institut

Villigen, 12.02.2013 - Anfangs 2013 erfolgte die Gründung des Instituts für Biomasse und Ressourceneffizienz (IBRE) durch die beiden Institutionen PSI und FHNW. Dieses Institut will schweizweit erstmalig die Ressourceneffizienz gleichzeitig von der Energie- und der Stoffseite angehen und damit einen wesentlichen Beitrag zur „Energiestrategie 2050“ des Bundes leisten. Der Fokus liegt auf der nachhaltigen Biomasse-Nutzung. Zum neuen Institutsleiter wurde Prof. Dr. Timothy Griffin ernannt.

Das Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz (IBRE) wird sowohl von der FHNW als auch vom PSI getragen. Ziel des neuen Instituts ist es, in Zusammenarbeit mit Industriepartnern und Hochschulen neue Technologien zur Biomassennutzung zu entwickeln und marktfähig zu machen. Dabei stehen folgende Gebiete im Zentrum:

Nachhaltige Biomasse-Nutzung mit grossem Potenzial
Ein Forschungsschwerpunkt liegt in der Erzeugung von Biomethan (ein CO2-neutrales Erdgas) aus organischen Reststoffen wie Algen, Klärschlamm oder anderen organischen Abfällen. Zudem will man wertvolle flüssige Brennstoffe und Chemikalien aus organischen Abfällen, Lignin  und Energiepflanzen gewinnen, die nicht mit der Produktion von Lebensmitteln konkurrenzieren, wie dies beim Anbau von Soja oder Raps der Fall ist.

Direkte thermochemische Umwandlung von Biomasse
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von sauberen und effizienten Technologien zur Optimierung von Biomasse-Feuerungssystemen. Dazu gehören auch die Untersuchung der Feinstaubbildung (Entwicklung geeigneter Messtechniken, Einsatz von Partikelabscheidern) sowie die Entwicklung neuer Strom- und Wärmeerzeugungstechniken mit Holz oder anderen Biomassen als Brennstoff.

Cleaner Production stärkt Wettbewerbsfähigkeit
Aus Sicht der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf dem globalen Markt kommt der Cleaner Production zunehmende Bedeutung zu. Das Institut will seine Industriepartner auf dem Gebiet der Ressourceneffizienz unterstützen und vorbeugende Massnahmen zur Verringerung von Umweltbelastungen und Reduktion von Produktionskosten entwickeln.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das IBRE verfolgt einen interdisziplinären Ansatz: Verfahrens-, Energie und Umwelttechniker arbeiten in Projektteams zusammen und berücksichtigen dabei energetische und stoffliche Aspekte der Prozessoptimierung. Durch Beteiligung der beiden Trägerorganisationen können innovative Projektideen von der Grundlagenforschung bis zur Einführung marktfähiger Produkte und Prozesse bearbeitet werden. Die FHNW übernimmt die Rolle eines Transferpartners in der angewandten Forschung und Entwicklung und stellt im Rahmen der Technologieentwicklung für die Unternehmen den Kontakt zu Förderinstitutionen für Projekte (Bundesämter, KTI) her.

Beitrag zur Ingenieur-Ausbildung im Energie-Bereich
Das IBRE beteiligt sich an der Ausbildung von zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren der Studiengänge Energie- und Umwelttechnik und Maschinenbau. Es vermittelt ihnen Kompetenzen auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik, der Thermodynamik, der Stoff- und Energieflussanalysen sowieder erneuerbaren Energien und Speichertechnologien. 

Unterstützung der Energiestrategie des Bundes
Prof. Dr. Timothy Griffin, Leiter des neuen Instituts, ist überzeugt, dass das IBRE einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der „Energiestrategie 2050“ des Bundes leisten wird: „Die Aktivitäten des Instituts befassen sich mit einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft: Im Rahmen von grundlagen- und anwendungsorientierten Projekten können wir unsere Partner sowohl bei der Technologieentwicklung als auch bei der Erhöhung der Ressourceneffizienz unterstützen. Dabei ergänzen sich die beiden Trägerorganisationen optimal!“

Text: FHNW

Über das PSI

Das Paul Scherrer Institut entwickelt, baut und betreibt grosse und komplexe Forschungsanlagen und stellt sie der nationalen und internationalen Forschungsgemeinde zur Verfügung. Eigene Forschungsschwerpunkte sind Materie und Material, Mensch und Gesundheit, sowie Energie und Umwelt. Mit 1500 Mitarbeitenden und einem Jahresbudget von rund 300 Mio. CHF ist es das grösste Forschungsinstitut der Schweiz.


Adresse für Rückfragen

Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Technik FHNW
Prof. Dr. Timothy Griffin, Leiter Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz
T +41 56 462 46 47, timothy.griffin@fhnw.ch

Prof. Dr. Frédéric Vogel, Stellvertretender Institutsleiter
Leiter der Gruppe Catalytic Process Engineering am PSI
T+41 56 202 73 34, frederic.vogel@psi.ch

www.fhnw.ch/technik/ibre



Herausgeber

Paul Scherrer Institut


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