Enge Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der IAO zur Förderung der sozialen Dimension der Globalisierung

Bern, 11.02.2013 - Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), und Guy Ryder, Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), wollen sich gemeinsam für die weltweite Förderung der Solidarität, der nachhaltigen Beschäftigung und des sozialen Dialogs einsetzen.

Am Rande ihres heutigen Treffens haben Bundesrat Schneider-Ammann und Generaldirektor Ryder ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Dadurch wird die Schweiz das Programm Better Work der IAO 2013−2016 mit 12,4 Millionen Franken unterstützen. Better Work wurde 2009 von der IAO und der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) mit Hilfe der Schweiz, der USA, der Niederlande, Australiens und Kanadas ins Leben gerufen. Es soll die Umsetzung der Kernarbeitsnormen (Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit, Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf) bei Unternehmen im Textilsektor garantieren und betrifft hauptsächlich Vietnam und Indonesien.

Bei der externen Evaluation im Jahr 2012 wurden die Bedeutung, Wirksamkeit und Effektivität des Programms Better Work unterstrichen. Der jüngste Entwicklungsbericht der Weltbank zum Thema Beschäftigung präsentierte das Programm als Paradebeispiel für Best-Practices in Bezug auf eine wirksame Zusammenarbeit zwischen internationalen Organisationen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. So verzeichneten die untersuchten vietnamesischen Unternehmen zwischen 2009 und 2012 eine Zunahme der Arbeitsplätze um 165 Prozent und eine Produktionssteigerung um 50 Prozent. In einer nächsten Phase soll Better Work auf Bangladesch und versuchshalber auch auf Myanmar ausgeweitet werden. 

Bei ihrem Gespräch haben der Vorsteher des WBF und der Generaldirektor der IAO auf die gemeinsamen Interessen und Werte der Schweiz und der IAO verwiesen, namentlich die Sozialpartnerschaft und die Förderung der nachhaltigen Beschäftigung. Mit der Ratifikation des IAO-Übereinkommens Nr. 122 zur Förderung der produktiven Vollbeschäftigung und der frei gewählten Erwerbstätigkeit setzt die Schweiz ein Zeichen für die internationale Solidarität. Für die Schweiz stellt dies zudem eine Chance dar, ihre positiven Erfahrungen im Bereich Wirtschafts-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik mit der IAO und ihren Mitgliedern zu teilen. 

Bundesrat Schneider-Ammann und Generaldirektor Ryder haben ausserdem betont, wie wichtig das Schweizer Engagement innerhalb der IAO ist und dass die Organisation für das internationale Genf eine zentrale Rolle spielt. Der Vorsteher des WBF hat seinen Gesprächspartner ausserdem über das weitere Vorgehen des Bundesrates im Zusammenhang mit der von den Schweizer Gewerkschaften bei der IAO eingereichten Beschwerde informiert, bei der es um die Verletzung von Gewerkschaftsrechten geht. Er hat versichert, dass der Sozialdialog zum Thema Schutz der Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften fortgesetzt wird, in der Hoffnung eine einvernehmliche Lösung zwischen den Schweizer Sozialpartnern zu finden. Bis Ende 2014 wollen das EJPD und das WBF eine gemeinsame Studie erstellen, die dem Bundesrat als Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen in diesem Dossier dienen soll. 


Adresse für Rückfragen

Jean-Jacques Elmiger,
Botschafter, SECO,
Internationale Arbeitsfragen,
Tel. 031 322 28 87

Hans-Peter Egler, SECO,
Leiter Ressort Handelsförderung,
Tel. 031 324 08 13 (Fragen zu Better Work)


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