Fortschritte im Jugendmedienschutz: Nationales Programm Jugend und Medien zieht positive Zwischenbilanz

Bern, 07.03.2013 - Cybermobbing, Pornografie oder Gewaltdarstellungen sind aktuelle Gefahren im Internet, in sozialen Netzwerken und in Unterhaltungsmedien. Das nationale Programm Jugend und Medien verfolgt das Ziel, dass Kinder und Jugendliche diese Gefahren kennen und sicher mit digitalen Medien umgehen. Nach Halbzeit des Programms ziehen die Programmpartner eine positive Zwischenbilanz. Insbesondere der Ansatz der „Peer Education“ wird als erfolgversprechend eingeschätzt und soll im Rahmen von Modellprojekten weiterverfolgt werden. Bis 2015 will der Bund zudem einschätzen können, ob zusätzlicher Regulie-rungsbedarf auf Bundesebene besteht.

Das nationale Programm zur Förderung von Medienkompetenzen wurde vom Bun-desrat für die Jahre 2011–2015 beschlossen und dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) zur Umsetzung übertragen. Gemeinsam mit den Medienbranchen verfolgt das Programm das Ziel, dass Kinder und Jugendliche kompetent mit digitalen Medien umgehen, deren Chancen nutzen und vor deren Gefahren geschützt sind. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Akteure in diesem Bereich vernetzt werden. Programmpartner sind die Swisscom AG, der Verband der Computerspielbranche SIEA (Swiss Interactive Entertainment Association) sowie die Jacobs Foundation.

Im Rahmen des 2. nationalen Fachforums Jugendmedienschutz haben die Programmpartner eine positive Zwischenbilanz nach Halbzeit des Programms gezogen:

  • Erstmals besteht ein Gesamtüberblick über den Jugendmedienschutz in der Schweiz: Auf der Informationsplattform www.jugendundmedien werden die vorhandenen rund 600 Beratungsangebote und Sensibilisierungsmassnahmen gebündelt und ein Überblick geboten über die Strategien der 26 Kantone im Bereich Jugendmedienschutz.
  • Gleichzeitig wurden die relevanten Akteure auf nationaler Ebene miteinander vernetzt. Kantone, Bundesbehörden, Fachhochschulen, Kinder-, Jugend- und Familienorganisationen, Lehrerverbände, Polizeidienste und weitere Institutionen arbeiten nun in verschiedenen Gremien des Programms eng zusammen.
  • Als eigenes Unterstützungsangebot hat das Programm die Ratgeber „Medienkompetenz“ und die „10 goldenen Regeln zur Mediennutzung“ lanciert.

Ausgebuchtes Fachforum

Ein wichtiger Meilenstein im Programm war das 2. nationale Fachforum Jugendmedienschutz vom 7. März in Bern. 300 Fachpersonen haben sich darüber ausgetauscht, wie der sichere und altersgerechte Einsatz von Medien in Familie, Schule und Freizeit gefördert werden kann. Die vorgestellten Ansätze umfassten beispielsweise Medienkurse für Schüler und Eltern, Facebook-Projekte in der Jugendarbeit, Radio-Workshops und Videospots für Jugendliche.

Für die weitere Laufzeit des Programms sollen die Sensibilisierungsangebote weiterentwickelt und die Zusammenarbeit zwischen Elternorganisationen, Lehrerverbänden und weiteren Akteuren verstärkt werden. In den nächsten Monaten werden schweizweit acht Modellprojekte im Bereich „Peer Education“ umgesetzt. Dieser Ansatz des Lernens von Gleichaltrigen hat sich in anderen Präventionsfeldern bereits bewährt und soll nun auch im Jugendmedienschutz vermehrt zum Einsatz kommen. Daneben werden bis 2015 die aktuellen Regulierungsaktivitäten der Kantone und die Selbstregulierungsmassnahmen der Medienbranchen überprüft, um einschätzen zu können, ob ein zusätzlicher Regulierungsbedarf auf Bundesebene besteht.


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Ludwig Gärtner
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