Der Bundesrat veröffentlicht den "Grundlagenbericht Rohstoffe"

Bern, 27.03.2013 - Der unter Leitung von drei Departementen (EDA, EFD, WBF) erstellte Grundlagenbericht Rohstoffe unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der Rohstoffbranche für die Schweiz. Der Bericht zeigt auch, dass die Schweiz bereits viel zur Gewährleistung eines sowohl wettbewerbsfähigen als auch integren Wirtschaftsstandorts einschliesslich Rohwarenhandel unternimmt. Mit gezielten Empfehlungen sollen die Rahmenbedingungen weiter verbessert und bestehende Risiken – einschliesslich Reputationsrisiken – reduziert werden.

Gemäss Schätzungen sind in der Schweiz gegen 500 Unternehmen mit rund 10‘000 Mitarbeitenden in dieser Branche tätig, die neben dem Handel insbesondere auch das Frachtgeschäft, die Handelsfinanzierung und die Inspektion und Warenprüfung umfasst. Mit Nettoeinnahmen aus dem Transithandel von knapp 20 Milliarden Franken machte die Rohstoffbranche 2011 rund 3,5 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts aus. Der Standort Schweiz ist weltweit einer der wichtigsten Rohstoffhandelsplätze.

Aufgrund des zunehmenden Interesses und der innen- und aussenpolitischen Bedeutung des Rohstoffsektors haben das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) sowie das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) eine interdepartementale „Plattform Rohstoffe" gebildet. Dies mit dem Ziel, den Informationsfluss in der Bundesverwaltung zu verbessern und einen Grundlagenbericht zur Rohstoffthematik in der Schweiz zu erarbeiten.

Der Bericht greift ein breites Spektrum an Themen auf und beleuchtet diese aus verschiedenen Perspektiven. Dazu gehören unter anderem Fragen der Finanzmarktregulierung, der Geldwäschereibekämpfung, Sanktionen, Verhinderung von Korruption, Rechnungslegungsstandards, steuerliche Aspekte sowie die Verantwortung von Unternehmen und des Staates in Bezug auf Menschenrechte, Sozial- und Umweltstandards.


Die zentrale Stellung im Rohstoffhandel fordert die Schweiz auf verschiedene Weise heraus. Einerseits steht die Schweiz in einem harten internationalen Standortwettbewerb. Anderseits

stellen sich - insbesondere bei der Rohstoffförderung - Herausforderungen bezüglich der Einhaltung von Menschenrechten, Umwelt- und Sozialstandards sowie der Transparenz u.a. von Finanzflüssen. Mit diesen Herausforderungen können auch Reputationsrisiken für einzelne Unternehmen sowie für die Schweiz verbunden sein. Der Bundesrat erwartet von allen in oder aus der Schweiz operierenden Unternehmen ein integres und verantwortungsvolles Verhalten in Bezug auf die Einhaltung von Menschenrechten, Umwelt- und Sozialstandards im In- und Ausland. Vor allem in fragilen Staaten mit mangelhafter Gouvernanz ist die Einhaltung internationaler Standards besonders wichtig.

Der Bundesrat hat deshalb die 17 Handlungsempfehlungen genehmigt (s. Kapitel 6 im Bericht). Sie enthalten einerseits Massnahmen, die dazu dienen, die Standortattraktivität zu gewährleisten. Andererseits sollen Möglichkeiten für mehr Transparenz bezüglich Finanz- und Produktionsflüssen geprüft werden. Weitere Empfehlungen sollen dazu dienen, sich auf multilateraler und bilateraler Ebene für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung einzusetzen, Staaten in guter Regierungsführung zu unterstützen, Reputationsrisiken frühzeitig zu erkennen sowie den Dialog zwischen allen involvierten Akteuren - Rohstoffunternehmen, Kantone, Zivilgesellschaft, Bundesverwaltung - zu stärken. Namentlich im Rohstoffhandel will die Schweiz - in Zusammenarbeit mit den erwähnten Stellen - freiwillige Standards für den Rohstoffhandel im Bereich der Unternehmensverantwortung erarbeiten und in die zuständigen internationalen Gremien einbringen.

Für die Umsetzung der einzelnen Empfehlungen hat der Bundesrat die zuständigen Departemente beauftragt und einen konkreten Zeitplan festgelegt. Die interdepartementale „Plattform Rohstoffe" soll weiter bestehen und dem Bundesrat bis Frühling 2014 über die Fortschritte bei der Umsetzung der Handlungsempfehlungen Bericht erstatten.


Adresse für Rückfragen

Jean-Marc Crevoisier, Chef Information EDA
Tel. 079 763 84 10

Mario Tuor, Leiter Kommunikation Staatssekretariat für
internationale Finanzfragen SIF, Tel. 031 322 46 16

Rudolf Christen, Leiter Kommunikation WBF
Tel. 079 317 24 09



Herausgeber

Der Bundesrat
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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
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Eidgenössisches Finanzdepartement
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Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
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