Jugend und Gewalt: Positive Zwischenbilanz des Nationalen Programms

Bern, 14.05.2013 - Bund, Kantone, Städte und Gemeinden setzen seit 2011 gemeinsam das Präventionsprogramm Jugend und Gewalt um. Das Programm ist auf fünf Jahre angelegt und zielt darauf ab, eine wirkungsvolle Gewaltprävention in der Schweiz zu fördern. Nach Halbzeit des Programms ziehen die Beteiligten im Rahmen des 4. Netzwerktreffens in Zürich eine positive Zwischenbilanz. Die Verantwortlichen in den Kantonen, Städten und Gemeinden schätzen den Austausch und die Zusammenarbeit im Rahmen des Programms. Auch für kleine Kantone und Gemeinden lohnt es sich, Zeit und Geld in eine Strategie zur Gewaltprävention zu investieren. Wichtig ist, die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Massnahmen zu sichern.

In den Kantonen, Städten und Gemeinden existiert eine beeindruckende Vielfalt von Präventionsmassnahmen. Zehn Kantone und verschiedene grössere Städte in der Schweiz haben in den letzten Jahren Strategien zur Bekämpfung von Jugendgewalt entwickelt. Auch kleineren Kantonen und Gemeinden ist zu empfehlen, je nach Problemausmass verschiedene Massnahmen zu kombinieren, z.B. die Unterstützung von Eltern in Erziehungsfragen, Prävention von Mobbing in der Schule, Schaffung von Freizeitangeboten und Treffpunkten für Jugendliche, rasches und vorbeugendes Eingreifen im öffentlichen Raum. Isolierte Massnahmen sind hingegen kaum geeignet, Gewaltvorhalten wirkungsvoll vorzubeugen.

Kommunale und kantonale Fachleute schätzen die Unterstützung durch das Programm Jugend und Gewalt. Das Programm fördert den  Austausch und die Vernetzung, finanziert Pilotprojekte und bietet Hilfestellungen bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von Massnahmen. Am 4. Netzwerktreffen in Zürich wurden verschiedene Ansätze und Projektbeispiele, Videoüberwachung im öffentlichen Raum, Problemerscheinungen in Verbindung mit dem Nachtleben in Städten, Streitschlichter an Schulen, präsentiert. Die erweiterte Webplattform www.jugendundgewalt.ch bündelt diese Informationen und bietet Fachleuten eine umfassende Übersicht zur Gewaltprävention in den Bereichen Familie, Schule und öffentlicher Raum. Weiter sind ab sofort Informationen zu rund 150 Präventionsmassnahmen und den Aktivitäten aller 26 Kantone, sowie von ausgewählten Städten und Gemeinden verfügbar.

Auf die möglichen Folgen von Gewalttaten macht der Mundart-Rapper Kutti MC in seinem Lied „Opferbrief“ aufmerksam. Auf Anregung des Künstlers und mit Unterstützung durch das Programm Jugend und Gewalt hat die Schweizerische Gesundheitsstiftung RADIX Lektionen für die Schule entwickelt. Anhand eines von Kutti MC in Zusammenarbeit mit Stephan Eicher, Baschi, Müslüm und weiteren Künstlern produzierten Videos zum Song, kann die Gewaltproblematik mit Jugendlichen thematisiert werden. Die Künstler wollen sich so für die Gewaltprävention engagieren. Die Materialien stehen kostenlos zur Verfügung.

Präventionsprogramm Jugend und Gewalt
Das gesamtschweizerische Präventionsprogramm Jugend und Gewalt wurde vom Bundesrat im Juni 2010 für die Jahre 2011 – 2015 beschlossen. Das Programm beruht auf einer tripartiten Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen sowie Städten und Gemeinden. Mit dem Programm soll die Grundlage für eine wirksame Gewaltprävention in der Schweiz geschaffen werden. Im Mittelpunkt stehen vier Aktionsschwerpunkte: der Aufbau einer Wissensbasis der Gewaltprävention, das praxisnahe und breite Vermitteln von gesichertem Wissen, die Förderung der Vernetzung der Akteure und die Verbesserung der Zusammenarbeit in den Bereichen Prävention, Intervention und Repression.


Adresse für Rückfragen

Tel. 031 323 82 58
Thomas Vollmer
Leiter Ressort Jugendschutzprogramme
Geschäftsfeld Familie, Generationen Gesellschaft



Herausgeber

Bundesamt für Sozialversicherungen
http://www.bsv.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-48835.html