Gleichstellung von Frau und Mann: Zahlen und Fakten

Bern, 13.06.2013 - Die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist seit dem 14. Juni 1981 in der Bundesverfassung verankert. Darin enthalten ist auch der Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Trotzdem: Frauen verdienen aufgrund des Geschlechts durchschnittlich 677 Franken weniger pro Monat als Männer. Dadurch entgehen ihnen und ihren Familien jährlich 7,7 Milliarden Franken. Zwei Broschüren zeigen in kompakter Form die aktuellen Entwicklungen, die erzielten Fortschritte und die noch bestehenden Lücken im Bereich der Gleichstellung.

In Sachen Gleichberechtigung wurde auf rechtlicher Ebene viel erreicht: Die Bundesverfassung schreibt seit 1981 die Gleichstellung in Familie, Ausbildung und Arbeit vor. Seit 1996 ist das Gleichstellungsgesetz in Kraft, welches jegliche Form der Diskriminierung im Bereich der Erwerbsarbeit verbietet. Gleichstellung soll aber auch im Alltag Wirklichkeit werden. Die Broschüre „Auf dem Weg zur Gleichstellung von Frau und Mann" liefert die wichtigsten Zahlen und Fakten zum aktuellen Stand und zur allgemeinen Entwicklung der Gleichstellung in der Schweiz.

Trotz Fortschritten ist die tatsächliche Gleichstellung in vielen Lebensbereichen noch nicht realisiert: So gleicht sich das Bildungsniveau von Frauen und Männern zwar tendenziell an, wenig hat sich hingegen in der geschlechtsspezifischen Berufs- und Studienfachwahl geändert. Die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist deutlich gestiegen, doch nur vier von zehn Frauen arbeiten Vollzeit. Bei den Männern arbeitet nur einer von zehn Teilzeit (13,8%). Unter den Arbeitnehmenden in Führungspositionen machen Frauen nur einen Drittel aus. Auf dem Weg in die nationalen und kantonalen Parlamente zeichnet sich eine Stagnation des langjährigen Vormarsches der Frauen ab: Der Frauenanteil unter den Kandidierenden beträgt 33%, unter den Gewählten liegt er bei 29,0% im Nationalrat bzw. bei nur 19,6% im Ständerat (2011).

Auf dem Weg zur Lohngleichheit
Lohngleichheit ist ein erklärtes Ziel des Bundesrates. Gesamthaft ist die Entwicklung positiv: Der durchschnittliche Lohnunterschied im privaten Sektor nimmt zwar langsam aber kontinuierlich ab. Beim Vergleich der Löhne hochgerechnet auf eine Vollzeitstelle verdienen Frauen jedoch immer noch markant weniger als Männer. Die Broschüre „Auf dem Weg zur Lohngleichheit!" basiert auf einer Analyse der Lohnstrukturerhebung (LSE) von 1998 bis 2010 und gibt einen kurzen, prägnanten Überblick über geschlechtsspezifische Lohndiskriminierungen in der Schweiz.

So fehlen auf der Lohnabrechnung der Frauen im Durchschnitt jeden Monat 1800 Franken. Auf objektiv erklärbaren Gründen wie persönliche Qualifikationsmerkmale oder arbeitsplatzbezogene Merkmale basieren 62,4% des Lohnunterschiedes. 37,6% des Lohnunterschiedes - oder 677 Franken jeden Monat - können nicht erklärt werden und beruhen auf diskriminierenden Faktoren. Diese Lohndiskriminierung kommt den Schweizer Familien teuer zu stehen: Jährlich fehlen 7,7 Milliarden Franken in den Haushaltsbudgets. Von einer fairen Lohnpolitik profitieren Frauen, Ehepaare, Familien und nicht zuletzt die Sozialversicherungen.


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