Erster offizieller trilateraler Austausch über die künftigen nachhaltigen Entwicklungsziele zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz

Bern, 20.06.2013 - Die offiziellen Vertreter des gemeinsamen Sitzes von Frankreich, Deutschland und der Schweiz in der offenen Arbeitsgruppe für nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) sind zu einem ersten Treffen in Bern zusammengekommen. Martin Dahinden, Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, organisierte das Treffen mit dem deutschen Staatsminister Michael G. Link und dem Vertreter des französischen Entwicklungsministers Pascal Canfin, Sujiro Seam. Die drei Parteien kamen überein, die Suche nach einem Konsens über einen neuen Rahmen für die globale nachhaltige Entwicklung gemeinsam voranzutreiben.

Im Juni 2012 beschloss die internationale Gemeinschaft an der Rio+20-Konferenz über nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) auszuarbeiten. Das Rio+20-Ergebnisdokument «Die Zukunft, die wir wollen» sah die Schaffung einer zwischenstaatlichen offenen Arbeitsgruppe vor, die der 68. Generalversammlung (September 2013 bis September 2014) einen Bericht mit Vorschlägen für SDG vorlegen soll. Die Ziele sollen die soziale, wirtschaftliche und ökologische Dimension der nachhaltigen Entwicklung in ausgewogener Weise integrieren und Teil der Post-2015-Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen werden. Diese Agenda soll den UNO-Nachfolgerahmen nach dem Ablauf der Millenniumsentwicklungsziele im Jahr 2015 bilden. Die SDG sind wichtig, da sie dazu beitragen können, die globalen sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neu zu gestalten und somit nachhaltige Entwicklung für alle zu gewährleisten. Sie können insbesondere zur wirksamen Armutsbekämpfung, zur Verbesserung der Lebensbedingungen für alle und zur Erhaltung der Erde für heutige und künftige Generationen beitragen.

Frankreich, Deutschland und die Schweiz teilen sich einen Sitz in der offenen Arbeitsgruppe, da sie über gemeinsame Zielvorstellungen für die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung und die Beseitigung extremer Armut bis 2030 verfügen. Die hochrangigen Vertreter der drei Mitgliedstaaten sind sich einig, dass es wichtig ist, die Kräfte zu bündeln, um die Suche nach einem Konsens über die neuen SDG in der offenen Arbeitsgruppe voranzutreiben.

Martin Dahinden, Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, der deutsche Staatsminister Michael G. Link und der Vertreter des französischen Entwicklungsministers Pascal Canfin, Sujiro Seam, bekräftigten, dass die drei Nachbarstaaten eine transformative und universelle Agenda unterstützen, die die wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung berücksichtigt. Sie riefen in Erinnerung, dass eine solche globale Ambition Ziele erfordert, die für alle Staaten gelten. Dabei sind die verschiedenen nationalen Realitäten, Kapazitäten, Politiken und Prioritäten zu berücksichtigen. Die Vertreter der drei Staaten sind sich einig, dass bei der Formulierung der Ziele auf die Menschenrechte, die Belastbarkeit der Erde sowie auf soziale Inklusion und ein stärkeres Engagement für die am meisten benachteiligten Bevölkerungsgruppen abgestellt werden muss.

Frankreich, Deutschland und die Schweiz sind der Auffassung, dass die internationale Diskussion über eine neue Agenda zur Ablösung der MDG und zur Integration der SDG eine einzigartige Gelegenheit darstellt, einen globalen Rahmen auszuarbeiten, um das Leben für alle Menschen heute und in Zukunft zu verbessern. Die Sonderveranstaltung zu den MDG und zur Post-2015-Agenda, die am 25. September 2013 anlässlich der 68. Generalversammlung in New York stattfindet, wird besonders wichtig sein für die Stärkung des kollektiven Engagements für die MDG sowie für die Definition einer Roadmap für eine einheitliche Agenda. Die Vertreter der drei Staaten begrüssen die wertvollen Beiträge zum Bericht des UNO-Generalsekretärs, der den Mitgliedstaaten während dieses Anlasses unterbreitet werden soll. Dazu gehört der Bericht der hochrangigen Gruppe, der einen wichtigen Beitrag zur Diskussion – auch innerhalb der offenen Arbeitsgruppe – bildet. Die offene Arbeitsgruppe wird wichtige Impulse für die Diskussion über die Post-2015-Agenda geben. Die drei Länder werden ihr Möglichstes tun, um der offenen Arbeitsgruppe zu helfen, starke und mutige Empfehlungen für künftige nachhaltige Entwicklungsziele und für eine neue globale Partnerschaft zu formulieren.

Sie sind übereingekommen, den hochrangigen trilateralen Dialog weiterzuführen.

Kontakt:
 
• Botschafter Michael Gerber, Sonderbotschafter für globale nachhaltige Entwicklung, EDA/DEZA, Tel. +41 31 234 72 26
• Mathilde Bouyé, Koordinatorin der französischen Post-2015-Taskforce, französisches Aussenministerium, Tel. +33 1 43 17 73 50
• Julia Kahrl, Büro von Staatsminister Michael Link, Auswärtiges Amt, Tel. +49 30 28 17 0


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