Michael Graetzel mit dem Marcel Benoist Preis 2013 ausgezeichnet

Bern, 30.08.2013 - Michael Graetzel, Professor für physikalische Chemie an der ETH Lausanne, wird mit dem diesjährigen Marcel Benoist Preis ausgezeichnet. Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, der Präsident der Marcel Benoist Stiftung, hat Michael Graetzel heute in Bern empfangen und ihm zu dieser wichtigen Auszeichnung gratuliert.

Der in Deutschland geborene Michael Graetzel ist seit 1977 an der ETH Lausanne tätig, wo er das Laboratory of Photonics and Interfaces leitet. Mit der Erfindung neuartiger Farbstoffsolarzellen im Jahr 1988, den sogenannten „Graetzel-Zellen", hat Michael Graetzel ein neues Forschungsgebiet eröffnet, mit dem sich heute Tausende von Forschenden weltweit beschäftigen. Seither wurden in verschiedenen Ländern vorrangige Forschungsprogramme und neue Institute geschaffen, die dieser Technologie gewidmet sind.

Im Laufe der Jahre gelang es dem Team von Michael Graetzel an der ETH Lausanne, einerseits den Wirkungsgrad dieser neuen Art von Solarzellen auf 15 Prozent zu erhöhen und andererseits auch ihre Stabilität zu verbessern. Diese Erfolge, die weltweit grosse Beachtung fanden, machen die Graetzel-Zellen zu einer vielversprechenden Alternative zu den herkömmlich verwendeten Solarzellen auf Siliziumbasis.

Michael Graetzel, dessen Arbeiten bisher über 100'000 Mal zitiert wurden, ist einer der erfolgreichsten Chemiker weltweit. Seine Forschung dient jedoch nicht nur der reinen Wissenschaft, sondern hat auch zu mehreren Patenten und Spin-off-Unternehmen geführt, deren erste Anwendungen gegenwärtig auf den Markt kommen.

Michael Graetzel hat bereits mehrere renommierte Auszeichnungen für seine Leistungen erhalten, zuletzt den „Albert Einstein World Award of Science" des Jahres 2012. Zudem ist er Fellow verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften und mehrfacher Ehrendoktor.

Die feierliche Zeremonie zur Übergabe des Marcel Benoist Preises erfolgt am 19. November 2013 an der ETH Lausanne. Der als „schweizerischer Nobelpreis" bezeichnete Preis zeichnet seit 1920 jedes Jahr in der Schweiz etablierte Wissenschaftler für ihre bedeutenden Arbeiten und deren Auswirkung auf das menschliche Leben aus (weitere Informationen unter www.marcel-benoist.ch).

Die im Jahr 2010 aufgegleiste Zusammenarbeit mit der Stiftung Schweizer Jugend forscht wird auch dieses Jahr weitergeführt. Michael Graetzel wird sich nach Möglichkeit für einen Besuch bei Projekten von Schweizer Jugend forscht zur Verfügung stellen. Der Besuch fördert den Austausch zwischen den Wissenschaftsgenerationen und soll das gegenseitige Interesse anregen.

Adresse für Rückfragen

Rudolf Christen, Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, Tel. 079 317 24 09

Silvia Studinger, Sekretärin der Marcel Benoist Stiftung, SBFI, Tel. 079 703 93 60