Landwirtschaftliche Einkommen 2012 tiefer

Zürich, 05.09.2013 - Hauptsächlich wegen tieferen Erträgen im Pflanzenbau haben die landwirtschaftlichen Einkommen der Referenzbetriebe 2012 gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent abgenommen. Sie betrugen im Mittel 56 000 Franken je Betrieb. Demgegenüber stieg der Arbeitsverdienst je Vollzeit-Familienarbeitskraft im Vergleich zu 2011 leicht auf 43 700 Franken. Diese unterschiedliche Entwicklung ist auf den stark sinkenden Zinsanspruch für das Eigenkapital bei der Berechnung des Arbeitsverdienstes zurückzuführen.

Die mittlere Rohleistung (Umsatz) je Betrieb betrug 259 800 Franken und blieb trotz dem Flächenwachstum der Betriebe um 2,4 Prozent praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Die Rohleistung aus dem Pflanzenbau nahm um durchschnittlich 3 200 Franken (-8,2 %) auf knapp 35 800 Franken ab, da das weitgehend durchschnittliche Landwirtschaftsjahr 2012 nicht an das hervorragende Pflanzenbaujahr 2011 anknüpfen konnte. Zu diesem Ergebnis haben insbesondere die Abnahme der Rohleistungen bei Brotgetreide (-990 Franken oder -15,9 %) und Zuckerrüben (-300 Franken oder -10,6 %) beigetragen. Niedrigere Preise und eine deutlich geringere Ernte als im Vorjahr führten im Obstbau zu einer Abnahme der Rohleistung von 1 100 Franken (-16,1 %). Die Rohleistung bei den Trauben sank um 950 Franken (-21,8 %). Bei der Tierhaltung nahm die Rohleistung um knapp 1 600 Franken (+1,4 %) zu. Die Rohleistungen aus der Mutterkuhhaltung fielen dank einer Zunahme des durchschnittlichen Mutterkuhbestandes und leicht anziehender Preise im Rindviehmarkt deutlich höher aus (+9,6 %). Trotz tieferem Milchpreis ist die Rohleistung aus der Milch und den Milchprodukten um 1 060 Franken (+2,1 %) gestiegen, da die Milchmenge pro Betrieb zugenommen hat. 

Die Direktzahlungen (inkl. Ackerbaubeiträge) pro Betrieb stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 2 100 Franken (+3,4 %). Die Zunahme ist vor allem auf das flächenmässige Wachstum der Betriebe zurückzuführen. Zur Steigerung beigetragen haben aber auch die Direktzahlungen für den ökologischen Ausgleich (+210 Franken) sowie für die BTS- (Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme) und RAUS- (Regelmässiger Auslauf im Freien) Programme (+290 Franken).  

Die Fremdkosten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 3 400 Franken (+1,7 %). Im Jahr 2012 betrugen diese 203 800 Franken pro Betrieb. Die Sachkosten im Pflanzenbau und in der Tierhaltung blieben praktisch auf Vorjahresniveau. Im Bereich der Strukturkosten nahmen die Kosten für Energie (Treibstoffe und Heizung) sowie Reparaturen und Abschreibungen von Gebäuden und Maschinen zu. Die Kosten für Schuldzinsen hingegen lagen 2012 unter dem Vorjahresniveau, da der mittlere Zinssatz für Fremdkapital erneut zurückgegangen ist. 

Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen betrug 26 800 Franken und ist gegenüber 2011 geringfügig angestiegen. Zusammen mit dem landwirtschaftlichen Einkommen ergibt sich das Gesamteinkommen, das im Mittel auf 82 700 Franken (-3 500 Fr. gegenüber 2011) zu liegen kam. Diese Mittel stehen den Bauernfamilien für den Privatverbrauch und zur Eigenkapitalbildung zur Verfügung.


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